Fokus auf Prävention und Förderung der Gesundheitskompetenz richten

37. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen
Fachberufekonferenz

Am 18. Juni 2025 fand in Berlin die 37. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen statt, zu der die Bundesärztekammer eingeladen hatte. Auf der Tagung berieten die Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Organisationen aus dem Gesundheitswesen schwerpunktmäßig über die besondere Rolle der Gesundheitsfachberufe bei Prävention und Gesundheitsförderung der Bevölkerung.

Dr. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und Vorsitzende der Fachberufekonferenz, betonte: „Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen, die tiefgreifende Reformen in allen Leistungsbereichen erfordern. Besonders die Krankheitsprävention und die Förderung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung müssen deutlich stärker in den Fokus rücken als bisher.“

Prof. Dr. Hanna Schwendemann von der Internationalen Hochschule Erfurt hob in einem Gastvortrag hervor: „Die Gesundheitskompetenz ist eine Schlüsselkompetenz für informierte Entscheidungen und aktive Teilhabe am Versorgungsgeschehen.“ Sie betonte, Gesundheitsfachberufe würden eine besondere Verantwortung tragen, Patientinnen und Patienten professionell und kompetent zu begleiten, weshalb die Integration dieser Kompetenzen in die Aus- und Weiterbildung essenziell sei.

Dr. Angelika Homberg von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg sprach die psychische Gesundheitskompetenz an. Laut Studien verfügten neun von zehn Menschen in Deutschland nur über geringe Kenntnisse in diesem Bereich. Um dem entgegenzuwirken, seien evidenzbasierte Schulungen für Führungskräfte und gezielte Qualifizierungen der Gesundheitsfachberufe notwendig. Dabei sollten patientenbezogene Versorgungsstrukturen, Kommunikation, interprofessionelle Zusammenarbeit und die Stärkung der Selbstfürsorge im Mittelpunkt stehen.

Univ.-Prof. Dr. Ute Lewitzka, erste Professorin für Suizidologie und Suizidprävention in Deutschland vom Universitätsklinikum Frankfurt, betonte die besondere Verantwortung der Gesundheitsfachberufe in der Suizidprävention. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen könnten wesentlich dazu beitragen, professionelle Kompetenzen im Umgang mit suizidgefährdeten Personen sowie im eigenen psychischen Gesundheitsschutz zu stärken.

Der Verlauf der Konferenz zeigte, dass die Integration präventiver Maßnahmen in die tägliche Praxis der Gesundheitsfachberufe sowie eine Vernetzung mit anderen Einrichtungen außerhalb des Gesundheitswesens entscheidend sind. Nur so kann die Gesundheitsförderung langfristig als gesamtpolitische Aufgabe verstanden werden.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 durch den Vorstand der Bundesärztekammer fördert die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen den interprofessionellen Dialog und die sektorübergreifende Zusammenarbeit. Ziel ist es, aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen zu diskutieren und die Berufsausübung der Gesundheitsfachberufe nachhaltig zu stärken.