Reinhardt bekräftigt Forderung nach Primärarztmodell

Gesundheitsversorgung

Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hält den Wechsel in ein Primärarztsystem für überfällig. Das sagte er in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Dabei stellen sich Patientinnen und Patienten erst bei ihrer Hausarztpraxis – dem „Primärarzt“ – vor, bevor diese sie an andere Fachrichtungen überweist.

Der Deutsche Ärztetag hatte sich bereits 2024 mit großer Mehrheit für eine solche Reform ausgesprochen. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD griff diesen Vorschlag auf. Ende April 2025 legte die Bundesärztekammer das Konzeptpapier „Koordination und Orientierung in der Versorgung“ vor, das beschreibt, wie die Umstellung des aktuellen auf das primärärztliche System gelingen kann.

In einer alternden Gesellschaft mit weniger Fachkräften und mehr Behandlungsbedarf sei es dringend geboten, die Menschen durch das Versorgungssystem zu begleiten, erklärte Reinhardt in der Süddeutschen Zeitung. Es gehe darum, die personellen und finanziellen Ressourcen effizienter einzusetzen. Koordiniere ein Primärarzt die Weiterbehandlung, könnten „diejenigen, die wirklich auf einen Facharzt angewiesen sind, einen Termin in vertretbarer Zeit bekommen“.