Dr. Drexler-Gormann, Hessen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Beim Antrag 43 haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Im ersten
Satz der Begründung muss es statt "Ausweitung" heißen
"Auswertung". Auf Seite 2 muss es im ersten Satz statt
"Präimplantationsdiagnostik" heißen "Pränataldiagnostik".
Zum Antrag insgesamt: Mir ist die Beschlusslage des letzten Deutschen
Ärztetages bekannt. Obwohl ich immer noch hin und her schwanke,
ob ich für eine begrenzte Zulassung der PID sein soll oder
nicht, überwiegen immer mehr die Argumente, die dagegen sprechen.
Ich befürchte immer mehr einen Dammbruch. Die internationale
Entwicklung macht mich nachdenklich. In Indien - das ist im Moment
das krasseste Beispiel - wird sehr stark darüber diskutiert,
ob durch eine gesetzliche Vorgabe die Geschlechtsauswahl durch die
PID verhindert werden soll, was wahrscheinlich gar nicht geht. Man
diskutiert darüber. Die Möglichkeit, dass man über
die Pränataldiagnostik über das Geschlecht eines Kindes
entscheiden kann, bevor es geboren wird, wird ernsthaft diskutiert.
Es gibt weitere Beispiele, die im Antrag aufgeführt sind.
Ich glaube nicht, dass sich ein Dammbruch verhindern lassen wird.
Wenn wir so etwas in Deutschland zulassen, glaube ich, dass die
juristische Auseinandersetzung dazu führen wird, dass einzelne
Paare klagen werden und dass sich die Begrenzung, die sinnvoll wäre,
nicht aufrechterhalten ließe. Deshalb plädiere ich dafür,
im Rahmen der anstehenden gesetzlichen Regelungen - Stichwort: Fortpflanzungsmedizingesetz
usw. - für ein grundsätzliches Verbot der Präimplantationsdiagnostik
zum jetzigen Zeitpunkt einzutreten.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank.
Bevor ich dem nächsten Redner das Wort gebe, darf ich Herrn
Kollegen Szilvási, den Vizepräsidenten der Ungarischen
Ärztekammer, der uns auch heute, am letzten Tag unseres Ärztetages,
die Ehre seiner Anwesenheit gibt, herzlich willkommen heißen.
(Beifall)
Als nächster Redner bitte Herr Kollege Kütz aus Bremen.
|