Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag auf Drucksache
VI-54 von Herrn Dr. Jonitz aus Berlin.
Der Antrag lautet:
Der 105. Deutsche Ärztetag empfiehlt den Landesärztekammern,
Arbeitskreise "Junge Ärztinnen und Ärzte"
zu initiieren und organisatorisch, personell und finanziell zu
unterstützen ...
Gibt es eine Gegenrede? - Bitte schön, Herr Zimmer.
Zimmer, Nordrhein:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist keine
Gegenrede, sondern die Bitte an Herrn Jonitz, den Antrag ein bisschen
umzustricken. Wir haben gehört, welche finanziellen Belastungen
die Landesärztekammern ohnehin haben. Bevor wir sie finanziell
und personell schon wieder durch einen Beschluss des Deutschen Ärztetages
belasten, wäre es sinnvoll, den zweiten Absatz des Antrags
bestehen zu lassen, den ersten Absatz aber zu streichen. Danach
würde der Vorstand der Bundesärztekammer aufgefordert,
zunächst einmal über die Aktivitäten zu berichten.
Wenn wir dann feststellen, dass der BdA oder der Marburger Bund
reichlich Aktivitäten entwickelt hat, entfällt die Verpflichtung.
Wenn wir feststellen, dass es in einzelnen Kammern Probleme gibt,
können wir das selektiv vielleicht noch einmal aufgreifen.
Ich denke, wir sollten hier zunächst einmal die Regelautonomie
der Landesärztekammern zur Feststellung nutzen, um im nächsten
Anlauf eine Verpflichtung auszusprechen. Das empfehle ich angesichts
der angespannten Finanzlage.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Das ist ein Änderungsantrag. - Dazu bitte
Herr Jonitz.
Dr. Jonitz, Vorstand der Bundesärztekammer:
Ich muss widersprechen, wenn auch nicht dem Antrag. Herr Zimmer,
es handelt sich um eine Empfehlung. Es hieße, den Deutschen
Ärztetag zu überschätzen, wenn seine Beschlüsse
zwangsweise finanzielle Konsequenzen für die Landesärztekammern
hätten. Die Empfehlung sieht sehr wohl vor, dass die Landesärztekammern
schauen, was ohnehin schon läuft. Jede Landesärztekammer,
die bereits aktiv ist, tut sich damit natürlich ein bisschen
leichter.
Gleichwohl ist das Thema der jungen Ärzte so drängend
- das haben wir auch auf diesem Ärztetag immer wieder gehört
-, dass ich keine Probleme sehe, Sie zu bitten, diese Empfehlung
auszusprechen, sich darum zu kümmern und darüber zu berichten.
Es bleibt nämlich auch für die einzelne Landesärztekammer
etwas als Benefit übrig. In Berlin haben wir es so geregelt,
dass die Vertreter des Arbeitskreises "Junge Ärzte"
auch in anderen Gremien als Gäste mitmachen, beispielsweise
im Bereich der Weiterbildung. Das befruchtet die Arbeit einer Kammer
ganz wesentlich und erhöht die Akzeptanz der Kammer bei den
jungen Ärzten. Ich glaube, das kann nur in unserem Sinne sein.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank.
Wir kommen zunächst zu dem Änderungsantrag von Herrn
Zimmer, den ersten Absatz des Antrags zu streichen. Wer ist dafür?
- Einige. Wer ist dagegen? - Das ist die Mehrheit. Dann bleibt der
Antrag so, wie er ist.
(Zuruf: Vorstandsüberweisung!)
- Es gibt den Antrag auf Vorstandsüberweisung. Wer möchte
dem zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das ist ungefähr gleich.
Ich frage also noch einmal: Wer möchte den Antrag 54 dem Vorstand
überweisen? - Wer ist dagegen? - Das Erste war die Mehrheit;
eine starke Minderheit ist anderer Meinung. Wer enthält sich?
- Damit ist der Antrag an den Vorstand überwiesen.
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