Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Damit kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-61,
der die Eigenblutspende betrifft. Will jemand gegen den Antrag sprechen?
- Bitte schön, Herr Kollege.
Dr. von Zastrow, Niedersachsen:
Wir wissen, dass das Geld im System knapp ist. Die Zahl der Eigenblutspenden
gibt über die Qualität nur bedingt Auskunft. Wenn bei
Eingriffen die Wahrscheinlichkeit einer Blutgabe bei 2 Prozent liegt,
heißt dies, dass 98 Prozent der Eigenblutspenden nachher vernichtet
werden. Ich halte das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für
nicht vertretbar. Man muss im Grunde differenzieren, bei welchen
Eingriffen das Sinn macht und bei welchen Eingriffen nicht. Die
Zahl an sich gibt nichts her.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Möchte ein Befürworter des Antrags
das Wort ergreifen?
N. N.:
Ich glaube, es ist nicht sinnvoll, diesen Antrag nicht zu behandeln
oder ihn abzulehnen. Die Eigenblutspende ist ein dringender Wunsch
von vielen Patienten. Es ist sehr wohl sinnvoll, dieses zu fördern
und dort, wo es notwendig ist, anzubieten. Das einfach aus wirtschaftlichen
Gründen abzulehnen halte ich schlicht und einfach für
unredlich und nicht akzeptabel.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Es gibt ja auch noch die Aufforderung, dass der
Vorstand zu einem bestimmten Datum einen Bericht vorlegen soll.
Es ist auch nicht ganz einfach, so etwas zu tun. Wenn, dann würde
ich Sie herzlich bitten, zumindest die Befristung herauszunehmen,
damit man das in Ruhe machen kann. Bis zum Jahresende ist es nur
holterdiepolter. Dann wird es nichts Vernünftiges.
(Zuruf: Vorstandsüberweisung!)
- Es ist Vorstandsüberweisung beantragt. Wer möchte den
Antrag dem Vorstand überweisen? - Einige. Wer ist dagegen?
- Das ist die Mehrheit. Wir stimmen also hier ab. Wer möchte
den Antrag befürworten? - Wer ist gegen den Antrag? - Der Antrag
ist abgelehnt.
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