Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Damit kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-82.
Der Antrag lautet:
Das technische Atomkraftwerk Temelin ist vor geraumer
Zeit ans Netz gegangen, obwohl es dem Vernehmen nach westliche
Sicherheitsstandards nicht erfüllt.
Der 105. Deutsche Ärztetag fordert den Vorstand
der Bundesärztekammer auf, beim Bundesministerium für
Umweltschutz zu hinterfragen, ob bei einer gravierenden Katastrophe
des AKW die Empfehlungen der deutschen Strahlenschutz-Kommission
zum Schutz der Bevölkerung durchgeführt werden können
(insbesondere Jodblockade der Schilddrüse).
Sollte das nicht der Fall sein, ist darauf hinzuwirken,
dass der von der Strahlenschutz-Kommission empfohlene atomare
Strahlenschutz baldmöglichst zu gewährleisten ist.
(Zuruf: Vorstandsüberweisung!)
- Es wird Vorstandsüberweisung beantragt. Herr Möhrle
möchte sich dazu äußern.
Dr. Möhrle, Vorstand der Bundesärztekammer:
Ich möchte nicht dagegen reden, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Ich nehme an, der Antragsteller meint das "tschechische"
Atomkraftwerk und nicht das "technische" Atomkraftwerk.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Eine schöne Bemerkung. Wer möchte dem Antrag auf Vorstandsüberweisung
zustimmen? - Wer ist dagegen? - Zahlreiche, aber das Erste war die
Mehrheit. Wer enthält sich? - Der Antrag ist an
den Vorstand überwiesen.
Wir machen uns Gedanken, dass wir es so verpacken, dass es sich
um eine ärztliche Angelegenheit handelt. Herr Eckel wird sich
darum besonders kümmern, weil er den entsprechenden Ausschuss
leitet.
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