Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Damit kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-83,
den Sie möglicherweise schon vom Tagesordnungspunkt I her kennen.
Da haben Sie ihn an den Vorstand überwiesen. Der Antrag lautet:
Der Deutsche Ärztetag fordert die Einführung
einer aufsuchenden Prävention für bestimmte Bevölkerungsgruppen
durch Fachkräfte, die von den Gemeinden den Hausarztpraxen
zugeordnet werden.
Das ist identisch mit dem, was wir unter II-33 an den Vorstand
überwiesen haben. Aber es kann natürlich sein, dass man
das unter dem Tagesordnungspunkt "Tätigkeitsbericht"
und weil ein bisschen Zeit ins Land gegangen ist neu sieht.
Gibt es eine Gegenrede? - Bitte, Herr Kötzle.
Kötzle, Nordrhein:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte
Sie auch hier bitten, den Antrag an den Vorstand zu überweisen,
denn es gehört in das Gesamtbild der Prävention. Ich denke,
wir müssen darüber eine ausführliche Gesamtberatung
durchführen. Insofern wäre das eine Vorwegnahme innerhalb
dieses Gebiets. Deshalb bin ich für die Vorstandsüberweisung.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Herr Flenker spricht für den Antrag.
Dr. Flenker, Vorstand der Bundesärztekammer:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich
möchte Sie bitten, dem Antrag zuzustimmen, und zwar aus folgendem
Grund. Wer den Gedanken der Prävention ernst nimmt - das tun
wir sicherlich alle -, muss dort ansetzen, wo Prävention besonders
erforderlich ist. Dass wir Unterschiede in unseren Bevölkerungsgruppen
haben, ist keine Frage. Gerade in den Bevölkerungsgruppen,
die am Rande der Gesellschaft stehen, die häufig ein niedriges
Bildungs- und Einkommensniveau haben, werden mit den herkömmlichen
Präventionsangeboten nicht die entsprechenden Effekte erzielt.
Ich halte es für ausgesprochen wichtig, hier eine aufsuchende
Prävention durchzuführen, ähnlich wie wir es beispielsweise
bei der psychosozialen Betreuung von Drogenabhängigen kennen.
Es wäre aus meiner Sicht eine ganz klassische Aufgabe, die
die Kommunen zu erfüllen hätten, hier entsprechende Kräfte
zur Verfügung zu stellen, diesen sowieso benachteiligten Bevölkerungsgruppen
den Gedanken stärker zu vermitteln und näher zu bringen.
Dies würde nicht nur dazu beitragen, den gesundheitlichen Zustand
dieser Bevölkerungsgruppen zu verbessern, sondern würde
auch ganz erheblich dazu beitragen, Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen
zu bewirken.
Ich bitte Sie, dem Antrag zuzustimmen.
Danke.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank.
(Zuruf: Vorstandsüberweisung!)
- Es gibt den Antrag auf Vorstandsüberweisung auch für
diesen Antrag. Wer ist für Vorstandsüberweisung? - Wer
ist dagegen? - Das Erste war die Mehrheit. Wer enthält sich?
- Dann ist auch dieser Antrag an den Vorstand
überwiesen.
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