Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Nunmehr kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-36.
Dabei geht es darum, dass Entschließungsanträge nicht
mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen dürfen.
(Beifall)
Man könnte ja auch noch die zulässigen Schrifttypen beschließen.
Gibt es eine Gegenrede? - Bitte, Herr Henke. Herr Henke möchte
den Vorstand verteidigen, weil dieser schon mal längere Anträge
verfasst.
Henke, Vorstand der Bundesärztekammer:
Lieber Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte nicht den Vorstand verteidigen, sondern ich möchte
nicht, dass wir eine weitere Förderung der Papierwirtschaft
betreiben. Wozu führt das denn? Es führt doch nur zu einer
wachsenden Flut von DIN-A4-Seiten-Anträgen, weil natürlich
alle, die das Bedürfnis haben, in einem längeren Text
etwas auszudrücken, dann eben zwei, drei oder vier Anträge
daraus machen. Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein,
wenn jemand einen längeren Antrag schreibt, tut er dies, weil
er damit bestimmte Inhalte transportieren will. Er wird sich davon
nicht durch diese Bitte zur Beschränkung abhalten lassen.
Hier wird die Kreativität des Einzelnen sofort dazu führen,
dass die Beschränkung umgangen wird. Deshalb erzeugen wir eine
Illusion, wenn wir diesen Antrag annehmen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. - Wer möchte für den Antrag sprechen?
- Bitte, Herr Emminger.
Dr. Emminger, Bayern:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Anträge
36 und 46 gehören zusammen. Lieber Rudolf Henke, entschuldige
bitte, wenn ich dagegen spreche. Auch dieser Ärztetag - ich
nehme den Vorstand nicht aus - hat uns neu am Tisch mit Anträgen
überhäuft, die zum Teil fünf Seiten lang waren, und
zwar nicht einschließlich der Begründung, sondern allein
vom Antragstext her. Ich denke, es ist notwendig, dass wir uns in
unseren gesundheitspolitischen Aussagen auf das Wesentliche beschränken.
Wir alle sind in der Lage, die Begründung von hier oben aus
vorzutragen. Sie muss nicht in dieser Ausführlichkeit schriftlich
erfolgen.
Zum anderen möchten die Antragsteller vermeiden, dass ganz
interessante Texte abgeschrieben und abkopiert werden - das unterstelle
ich ausdrücklich nicht dem Vorstand der Bundesärztekammer
-, die uns dann als Anträge vorgelegt werden. Wir sollten uns
beschränken. In der Kürze liegt die Würze.
Vielen Dank.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Emminger. Der Antrag 36 ist so apodiktisch. Können
Sie ihn nicht zurückziehen und nur den Antrag 46 bestehen lassen?
(Dr. Emminger, Bayern: Den Antrag 36 ziehe ich zurück!)
- Damit ist der Antrag 36 zurückgezogen.
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