Dr. Koch, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr König, Sie
sagten: 3,3 Millionen Leser. Das mag in summa stimmen. Es sind aber
nicht 3,3 Millionen Leser in den Privatpraxen. Das ist eine wesentlich
kleinere Zahl. Ich weiß nicht, wie viele Inhaber von Privatpraxen
es gibt. Es sind sicherlich nicht allzu viele.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Es sind etwa 3 000.
Dr. Koch, Referent:
Sie können "medizin heute" auf eigene Kosten erwerben.
Über das Fortbestehen von "medizin heute" haben wir
in der Kommission "Mittelfristige Finanzplanung" sehr
heftig über Jahre hinweg diskutiert, auch in der Finanzkommission
insgesamt. Wir haben vor etwa drei Jahren beschlossen, dass ein
neues Layout gemacht werden soll. Damals ging die Auflage deutlich
zurück. Wir wollten sehen, wie die Akzeptanz anschließend
aussehen wird. Dann wollten wir entscheiden.
Jetzt muss ich Ihnen aus der Novembersitzung der Kommission "Mittelfristige
Finanzplanung" berichten. In der Novembersitzung geht es immer
darum, den Haushalt festzuzurren. Wir mussten von einer Steigerung
des Gesamthaushalts von mehr als 6 Prozent ausgehen. Es war völlig
klar, dass wir damit auf dem Ärztetag nicht bestehen können,
dass dies den Landesärztekammern nicht zumutbar war. Wir sind
eine Position nach der anderen im Haushalt durchgegangen und haben
uns gefragt, wo noch Mittel eingespart werden können. Es sollte
aber nicht die Aufgabenerfüllung durch die Bundesärztekammer
gefährdet werden.
In diesem Zusammenhang kam, wie in jedem Jahr, auch das Thema "medizin
heute" auf. Wir haben das zurückgestellt und gesagt: Wenn
wir noch irgendwo anders einsparen können, soll "medizin
heute" erhalten bleiben.
Wir haben um 1 000 und 5 000 DM gerungen, um unter die für
die Landesärztekammern magische Grenze von 4 Prozent zu kommen.
Etwas anderes ist ja nicht zumutbar. Wir kamen einfach nicht unter
diese 4 Prozent. Wir haben uns - ich gebe zu: schweren Herzens -
entschlossen, die 51 000 Euro, die die Bundesärztekammer für
"medizin heute" aufwendet, zu streichen. Das war ein schmerzlicher
Schritt, aber wir sahen keine Möglichkeit mehr, woanders noch
Einsparungen vorzunehmen.
Ich habe bereits heute große Bedenken hinsichtlich der Aufstellung
des nächsten Haushalts, denn dieses Pfund der 50 000 Euro habe
ich nicht mehr irgendwo versteckt. Wir werden im nächsten Jahr
noch größere Probleme bekommen.
Wenn Ihr Antrag, der gut gemeint ist, Herr König, zum Tragen
kommt, gibt es eine Steigerung um ungefähr 0,9 Prozent. Das
ergäbe für die Landesärztekammern eine Steigerung
von rund 4,4 Prozent. Das muss man wissen.
Im Falle der Vorstandsüberweisung können wir es dieses
Jahr im Haushalt nicht mehr einstellen. Das muss Ihnen klar sein.
Wir verabschieden ja gleich den nächsten Haushalt. Das könnte
allenfalls über einen Nachtragshaushalt geschehen, was ich
aber nicht empfehle. Bei der Vorstandsüberweisung kommt das
Thema auf einer der nächsten Sitzungen wieder auf den Tisch.
Aber in diesem Jahr kann es nicht mehr in den Haushalt eingestellt
werden. Das ist die Konsequenz. Deshalb sollten wir es hier verabschieden.
Wenn wir in der Finanzkommission die Möglichkeit sehen, es
wieder finanzieren zu können, habe ich überhaupt nichts
dagegen, dann tun wir es. Aber im Moment - das muss ich so drastisch
sagen - sehe ich keine Möglichkeit, von irgendwoher 50 000
Euro zu bekommen.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. - Der nächste Redner ist Herr Dr. Möhrle.
Er ist der Ver-bindungsmann des Vorstands der Bundesärztekammer
zur Finanzkommission. Bitte schön.
|