Eröffnungsveranstaltung

1. Tag: Dienstag, 3. Mai 2005

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages und Präsident der Ärztekammer Nordrhein:
Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Der Deutsche Ärztetag gedenkt in jedem Jahr derjenigen Ärztinnen und Ärzte und Mitglieder von Organisationen, die der Ärzteschaft nahe stehen, die seit dem vergangenen Deutschen Ärztetag verstorben sind.

(Die Anwesenden erheben sich)

Stellvertretend für alle seien genannt: zunächst Dr. med. Ursula Auerswald aus Bremen, niedergelassene Anästhesistin in Bremen, Präsidentin der Ärztekammer Bremen und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Trägerin der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft.

Diese hoch geschätzte Kollegin, Präsidentin und Vizepräsidentin verstarb nach schwerer Krankheit am 20. Oktober 2004. Wir haben ihr außergewöhnliches Engagement für das Gesundheitswesen im Rahmen der Trauerfeier am 28. Oktober 2004 in Bremen gewürdigt und dabei besonders ihre Verdienste für die Gesundheitspolitik im Allgemeinen und für die Palliativmedizin, die Patientenversorgung sowie die Entbürokratisierung im Besonderen aufgezeigt. Unter großer Anteilnahme von vielen Kolleginnen und Kollegen erinnerten wir uns, dass Frau Dr. Ursula Auerswald nicht nur 2001 die Gründung des Patientenforums initiierte, sondern auch die palliativmedizinische Versorgung in Deutschland zum Thema des 106. Deutschen Ärztetages 2003 in Köln machte. Aber vor allem trug der 107. Deutsche Ärztetag in Bremen maßgeblich die Handschrift von Frau Dr. Auerswald. Das Thema „Entbürokratisierung ärztlicher Tätigkeit“ ging auf ihre Initiative zurück. Für ihre großen Verdienste um die ärztliche Selbstverwaltung und das Gesundheitswesen in Deutschland hat Frau Dr. Ursula Auerswald, wie ich schon sagte, die Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft verliehen bekommen.

Verstorben ist vor wenigen Tagen Professor Dr. med. Klaus Dietmar Bachmann aus Münster, Kinderarzt, langjähriger Direktor der Kinderklinik der Universität Münster, ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer, Träger der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft und Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer.

Verstorben sind ferner: Professor Dr. med. Dr. med. h. c. Hans Erhard Bock aus Tübingen, Internist, emeritierter Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Träger der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft, Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer; Professor Dr. med. Dr. rer. nat. Emil Heinz Graul aus Marburg, Nuklearmediziner, Pionier der Nuklearmedizin sowie der medizinischen Environtologie, Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse, Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer; Professor Dr. med. Heinz Harald Hennemann aus Mannheim, ehemaliger Ordinarius für Innere Medizin und früherer Direktor der III. Medizinischen Klinik im Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg; Dr. med. Gerd Iversen aus Bad Segeberg, Internist, Psychotherapeut und Psychoanalytiker, ehemaliger Präsident und Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer; Professor Dr. med. Herbert Lewrenz aus Hamburg, ehemaliger Leiter des Berufsgenossenschaftlichen Arbeitsmedizinischen Dienstes in Hamburg, Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e. V., Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse; Sanitätsrat Dr. med. Karl Hans Metzner aus Mainz, Internist, ehemaliger Vorsitzender der Bezirksärztekammer Rheinhessen in Mainz, Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse, Träger der Hartmann-Thieding-Plakette des Hartmannbundes; Frau Dr. med. Ingeborg Retzlaff aus Lübeck, Fachärztin für Gynäkologie und Psychotherapeutin, Ehrenpräsidentin der Ärztekammer Schleswig-Holstein und des Deutschen Ärztinnenbundes e. V., Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse, Trägerin der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft; Frau Dr. med. Marianne Steinbach aus Düsseldorf, langjähriges Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein und Delegierte vieler Deutscher Ärztetage; Professor Dr. med. Wolfgang Stille aus Frankfurt am Main, Infektiologe, Pionier der Infektiologie in Deutschland; Professor Dr. med. Helmuth Stolze aus München, Nervenarzt und Psychotherapeut, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer; Professor Dr. med. Dr. h. c. Thure von Uexküll aus Freiburg, Pionier und Nestor der Psychosomatischen Medizin; Dr. med. Gerhard Wimmer aus München, Internist, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Hartmannbundes und im engeren Vorstand des Berufsverbandes Deutscher Internisten; Sanitätsrat Dr. med. Hans Hugo Wrede aus Bad Kreuznach, Facharzt für Allgemeinmedizin, langjähriger stellvertretender Vorsitzender der Landeszentrale für Gesundheitserziehung e. V. Rheinland-Pfalz, Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes und Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz.

Stellvertretend für alle Ärztinnen und Ärzte, die in Ausübung ihres Berufes oder durch Gewalteinwirkung ums Leben kamen, sei genannt: Samir Hejeazi aus Rafah im Gaza-Streifen, Arzt, der durch eine Kugel, die ihn tödlich in seiner Wohnung traf, ums Leben kam.

Sie haben sich zu Ehren der Verstorbenen von Ihren Plätzen erhoben; ich bedanke mich.


© 2005, Bundesärztekammer.