Interdisziplinäres Forum
„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin“
Das
Interdisziplinäre Forum „Fortschritt und Fortbildung in der Medizin“ hat die
Aufgabe, neue Erkenntnisse in der medizinischen Forschung zu vermitteln, die so
weit als gesichert gelten, dass sie im Krankenhaus und in der Praxis angewandt
werden können. Es soll jedoch auch Verfahren, die schon längere Zeit genutzt werden,
einer kritischen Würdigung unterziehen.
Die
zentrale Fortbildungstagung der Bundesärztekammer wird in Abstimmung mit den
wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften und gemeinsam mit der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft durchgeführt.
Die
Themen werden von den wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, den
Fortbildungsbeauftragten der Ärztekammern, den Gutachter- und
Schlichtungsstellen sowie den Qualitätssicherungsgremien vorgeschlagen und vom
Deutschen Senat für ärztliche Fortbildung gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen
Beirat der Bundesärztekammer ausgewählt.
Die
überregionalen, regionalen und lokalen Fortbildungsbeauftragten – die
„Multiplikatoren“ – und der Deutsche Senat für ärztliche Fortbildung, der die
Fortbildungsschwerpunkte für die folgenden Jahre festlegt, sollen die beim
Interdisziplinären Forum behandelten Themen in ihren Programmen zur ärztlichen
Fortbildung berücksichtigen.
Das Forum
wird darüber hinaus von vielen Medizinjournalisten besucht, die während der
gesamten Veranstaltung von der Pressestelle der Deutschen Ärzteschaft betreut
werden.
Namhafte
Wissenschaftler können für das Forum gewonnen werden, die über neue
Erkenntnisse und Methoden in der Medizin berichten. Neben dem Vortrag wird der
Diskussion ein großer Stellenwert eingeräumt. Diese Diskussion findet mit dem
Plenum und eingeladenen Vertretern verschiedener Disziplinen statt, wobei
großer Wert darauf gelegt wird, dass unter den Diskutanten immer ein Vertreter
der Allgemeinmedizin anwesend ist. Insbesondere sind nachfolgende Zielfragen zu
beantworten, die – obwohl sie bereits mehr als zwanzig Jahre alt sind – nichts
von ihrer Aktualität eingebüßt haben:
1. Was ist neu?
2. Was ist hiervon für die praktische Medizin wichtig?
3. Ist Prävention möglich?
4. Welche Methoden sind diagnostisch/therapeutisch obsolet?
5. Welche alten Methoden sind zu unrecht vergessen?
6. Welche Fehler werden erfahrungsgemäß häufig gemacht?
7. Möglichkeiten (Stand) der Qualitätssicherung?
8. Über welche nicht-praxisrelevanten neuen Entwicklungen muss
der niedergelassene Arzt trotzdem informiert werden?
9. Wie ist das Kosten-/Nutzenverhältnis der empfohlenen
beziehungsweise verglichenen Diagnostik – und Therapieverfahren?
10. Was muss
dringend über die Fortbildung weitergegeben werden?
Das Forum wurde im Berichtsjahr
deutlich geprägt durch eine rege Anteilnahme der Teilnehmer, welche besonders
in den ausführlichen Diskussionen ihren Niederschlag fand.
Die
Referate des Interdisziplinären Forums werden von der Bundesärztekammer zu
einem Kompendium zusammengefasst und so allen Ärzten zugänglich gemacht, damit
sie sich über den neuesten Stand praktisch anwendbarer Forschungsergebnisse
informieren können.
Die
Themen des 27. Interdisziplinären Forums (09. bis 11.01.2003 in Köln):
• Prionenkrankheiten – Herausforderung an jeden Arzt:
Definition, Nosologie, Diagnostik und Management (Prof. Dr. Kretzschmar,
München)
• Posttraumatische Belastungsstörungen – Diagnostik und
Therapie (Prof. Dr. Saß, Aachen)
• Botulinum: Vom giftigsten aller Gifte zum segensreichen
Medikament? (Prof. Dr. Plewig, München)
• Kritische Indikationsstellung beim Einsatz von Blutprodukten
im klinischen Alltag (Prof. Dr. Bein, Giessen; Prof. Dr. Biscoping, Karlsruhe)
• Angstzustände und ihre Behandlung in verschiedenen
Lebensphasen (Prof. Dr. Remschmidt, Marburg)
• Medikamentöse Langzeittherapie am Beispiel der
Alzheimer-Demenz, des Morbus Parkinson und der Osteporose (Veranstaltung der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft unter Vorsitz von Prof. Dr. Müller-Oerlinghausen,
Berlin).
Den
Abendvortrag zum Thema „Hauptsache gesund?“ – Wider den Gesundheitswahn und
Körperkult – gestaltete Dr. Manfred Lütz, Arzt für Psychiatrie und
Psychotherapie und diplomierter Theologe aus Köln.
Für das 28. Interdisziplinäre Forum
(08. bis 10.01.2004 in Köln) sind folgende Themen vorgesehen:
• Neuromuskuläre Erkrankungen
• Schlafmedizin
• Leichenschau
• Neuerungen in der Reanimation
• Der alte Mensch und sein Bewegungsapparat
• Allergien
• Moderne Wege zu einer individuellen
Arzneitherapie (Veranstaltung der Arzneimittelkommission der deutschen
Ärzteschaft).
|