Kompetenzzentrum für Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)

Das Kompetenzzentrum für Frauen in Wissenschaft und Forschung, Center of Excellence Women and Science (CEWS) wurde den Ärztinnen-Gremien mit seinen Zielen und Aufgaben in 2002 vorgestellt. Da Frauen in Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung in Deutschland stark unterrepräsentiert sind, soll die Situation im Interesse der Stärkung des Wissenschaftsstandortes grundlegend verändert werden. Erst in den vergangenen drei Jahren wurden erstmalig Lehrstühle in Deutschland in der Gynäkologie und in der Viszeralchirurgie mit Frauen besetzt. Die Aufgaben des CEWS ist die Verwirklichung der Nutzung des gesamten wissenschaftlichen Potenzials auf der Grundlage von Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung, und zwar nicht nur für Ärztinnen, sondern für Wissenschaftlerinnen aller Fächer. Das CEWS wird für den Zeitraum von 2000 bis 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als eine international ausgerichtete Informations- und Koordinierungsstelle für alle Aktivitäten und Kompetenzen im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung gefördert. Das Projekt steht im Rahmen der von Bundesministerin Bulmahn eingeleiteten Politik zur Durchsetzung von Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung, um so die im internationalen Vergleich schlechte Positionierung Deutschlands zu verbessern. Aufgaben des CEWS sind eine deutliche Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen sowie in Wissenschaft und Forschung, eine Effizienzsteigerung gleichstellungspolitischer Maßnahmen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und die Verwirklichung des Gender-Mainstreaming-Prinzips als Grundsatz und Methode für alle Konzepte, Prozesse und Maßnahmen in Wissenschaft und Forschung.

Vor diesem Hintergrund wurden fünf thematische Arbeitsschwerpunkte aufgebaut:

    Hochschulen

    Forschungseinrichtungen

    Europäische Zusammenarbeit

    Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult

    Frauen- und Gender-Forschung


Zu den mannigfaltigen Aufgaben, die sich das 14-köpfige Team des CEWS gestellt hat, gehört beispielsweise die Erstellung einer Broschüre mit Best-Practice-Beispielen aus den Forschungseinrichtungen im Bereich Chancengleichheit, darüber hinaus eine Konzeptionalisierung, organisatorische und wissenschaftliche Begleitung sowie Evaluierung der Ergebnisse eines bundesweiten Pilotprojektes zum Karriere- und Bewerbungstraining sowie Coaching für zukünftige Professorinnen und zur Vorbereitung auf Juniorprofessuren als erstem Baustein im Rahmen eines Bundesprogramms „Anstoß zum Aufstieg“. Die Karrieretrainings werden für bisher insgesamt 520 Wissenschaftlerinnen in den Jahren 2002/2003 durchgeführt. Auf Grund der großen Nachfrage erfolgte eine erneute Ausschreibung im Winter 2002/2003.

Ein wichtiges Modul für die Arbeit der Vernetzung der Serviceleistungen stellt die Datenbank FemConsult dar. FemConsult ist eine Datenbank für Wissenschaftlerinnen aller Disziplinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. FemConsult enthält zurzeit circa 7.000 aktualisierte Datensätze promovierter bzw. habilitierter Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen mit Namen, Anschriften, Fachrichtungen, Lehr- und Forschungsschwerpunkten sowie Hochschul- und Institutszugehörigkeit, Berufserfahrung und Venia Legendi. Sie ist damit die größte Datenbank in Europa. Sie dient als „Nachwuchsbörse“ und als „Expertinnen- und Gutachterinnenbörse“. Die Datenbank soll ins Internet gestellt, international ausgebaut und vernetzt werden. Da die Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie die Bund-Länder-Kommission beabsichtigen, im Hinblick auf die besondere Situation von Ärztinnen einen Bericht von CEWS verfassen zu lassen, bittet das Ministerium um Zusendung von Datenbankmaterialien und um gute Zusammenarbeit mit den Ärztinnen-Gremien der Bundesärztekammer. Die Ärztinnen-Gremien bewerten das CEWS positiv, denn dort werden Strukturen entwickelt, die Frauen auf einen Karriereweg vorbereiten können, wie Mentoring-, Bewerbungs- sowie Coachingtraining.

© 2003, Bundesärztekammer.