Tätigkeitsbericht 2023 der BAEK

43 Arbeitsgemeinschaft QS ReproMed 10 Jahre Qualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin Im Jahr 2013 schlossen sich 15 der 17 (Landes-)Ärztekammern in Deutschland zur (Arbeitsgemeinschaft „Qualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin“ (QS ReproMed)) zusammen. Ziel ist es, die Qualität der Behandlung in den reproduktionsmedizinischen Zentren über pseudonymisierte Behandlungsdaten zu erfassen. Dazu wurden von Fachexpertinnen und Fachexperten aktuell 32 Qualitätsindikatoren definiert, die jährlich auf Basis der Daten der Behandlungszyklen der Zentren berechnet werden. Als Behandlungszyklus wird der Zeitraum von der hormonellen Stimulation bis zur Übertragung des Embryos in die Gebärmutter bezeichnet. Auch die Ergebnisse der Behandlung, also die Schwangerschaft und die Geburt, werden in den Daten erfasst. Berechnet werden die Qualitätsindikatoren zur Indikationsstellung sowie die Qualitätsindikatoren zur Prozessqualität. Überprüft werden auch die Qualitätsindikatoren zur Ergebnisqualität, wie beispielsweise die altersadjustierte Schwangerschafts- oder Geburtsrate, sowie die Dokumentationsqualität, wie etwa die vollständige Dokumentation des Schwangerschaftsausgangs. Die meisten reproduktionsmedizinischen Zentren in Deutschland sind Mitglieder des Deutschen IVF-Registers (DIR e. V.) und übermitteln jährlich Datensätze ihrer Behandlungszyklen zur wissenschaftlichen Auswertung an das Register. Die AG „Qualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin“ nutzt diesen Datenübermittlungsweg. Der Qualitätssicherungsdatensatz stellt demnach einen Teil des DIR-Datensatzes dar. So wird eine Doppeldokumentation vermieden. Die Datenauswertung erfolgt durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein im Auftrag der AG QS ReproMed. Die Ergebnisse der Qualitätsindikatoren werden in anonymen Benchmarks der Zentren mit Referenzbereichen dargestellt. Die Auswertungen ermöglichen den Zentren einen Vergleich der eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen in Deutschland. Zudem enthalten die Auswertungen eine Übersichtstabelle über die Ergebnisse der vergangenen Jahre, um so einen Überblick über Entwicklungstrends zu erhalten. Bei auffälligen Ergebnissen eines Zentrums wird eine kollegiale fachliche Diskussion zwischen der zuständigen (Landes-)Ärztekammer und dem Zentrum angestoßen. Die Bundesärztekammer unterstützt die Arbeitsgemeinschaft QS ReproMed durch Moderation sowie Vor- und Nachbereitung der Gremiensitzungen. ■ © nevodka.com/stock.adobe.com

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