Tätigkeitsbericht 2023 der BAEK

49 ve lasse sich auf die Fläche des gesamten damaligen Reichsgebiets spiegeln. Gleichfalls mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde Aaron Pfaff für seine Arbeit zur „Geschichte der verfassten Ärzteschaft auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg von 1920 bis 1960“. Die Analyse des Medizinhistorikers – unterstützt durch die Landesärztekammer Baden-Württemberg – offenbare nach Ansicht der Jury die Verstrickungen der ärztlichen Standesorganisationen während der Zeit des Nationalsozialismus sowie die Kontinuität der schuldhaften Akteure und deren Verbleib in einflussreichen Positionen auch nach 1949. Ziel des Herbert-Lewin-Preises ist die Förderung der historischen Aufarbeitung der Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. Zugleich soll er an engagierte Ärztinnen und Ärzte sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte erinnern, die in dieser Zeit verfolgt und ermordet wurden. Der Preis trägt mit dazu bei, Erfahrungen aus der Vergangenheit erlebbar zu machen und für die Zukunft zu bewahren, damit sich Geschichte nicht wiederholt. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt, deren Mitglieder von den Trägerorganisationen und dem Zentralrat der Juden in Deutschland benannt wurden. ■ „Sprechende Medizin – der Podcast“ Anlässlich der Verleihung des Herbert- Lewin-Preises führten BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt und Moderator Daniel Finger ein Gespräch mit Dr. Leon Weintraub, das in zwei Podcast-Folgen veröffentlicht wurde.

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