57 Ärztestatistik 2023 Sorgenvoller Ausblick: Keine Entwarnung, trotz leichter Erholung Angesichts eines wachsenden Versorgungsbedarfs und des demografischen Wandels geben die vorläufigen Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31. Dezember 2023 erneut Anlass zur Sorge. Der Anstieg der Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte liegt mit 1,7 Prozent auf rund 428 000 Personen nach wie vor unter dem vorpandemischen Wachstum. Im Jahr 2019 lag diese Wachstumsrate noch bei 2,5 Prozent. Die Zahl aller gemeldeten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland stieg um 2 Prozent auf rund 569 000 Personen. Bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten setzt sich der Rückgang der vergangenen Jahre fort (-1,7 Prozent). Seit 2018 hat sich deren Anzahl um nahezu 8 Prozent verringert. Demgegenüber steht ein starker Anstieg an angestellten Ärztinnen und Ärzten im ambulanten Bereich (+8,1 zum Vorjahr; +51 Prozent seit 2018). Inzwischen sind rund ein Drittel aller Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung als Angestellte in Praxen oder Medizinischen Versorgungszentren tätig. Nach Ende der Pandemie bestand die Hoffnung, die schwachen Wachstumsraten während der Pandemiejahre würden in einen Aufholeffekt münden, nachdem Versammlungsverbote und Mobilitätseinschränkungen aufgehoben und die universitäre und klinische Ausbildung erleichtert wurden. Die damit Hoffnung wurde mit der vorliegenden Ärztestatistik abermals enttäuscht. Dabei ist ein Mindestmaß an Wachstum nötig, um den Trend zu familienfreundlichen Arbeitszeiten auszugleichen und das Gesundheitswesen auf eine zunehmend alternde Bevölkerung vorzubereiten. Nach Schätzungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) vom Februar 2024 sei mit einem Mangel an 30 000 bis 50 000 Ärztinnen und Ärzten bis zum Jahr 2040 zu rechnen. Leichte Entspannung kann bei der Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte vermeldet werden. Nach einem Rückgang bei den Erstmeldungen während der Jahre 2020 bis 2022 meldeten sich im Berichtsjahr 5,7 Prozent mehr deutsche Ärztinnen und Ärzte erstmals bei einer (Landes-)Ärztekammer an. Entwicklung der Ärzteschaft: 2019 und 2023 im Vergleich Alle Ärztinnen und Ärzte Berufstätige Ärzte davon ambulant davon niedergelassen davon angestellt davon stationär davon Behörden Facharztanerkennungen davon Facharzt Allgemeinmedizin Ausländische berufstätige Ärzte Anzahl von Zusatz-Weiterbildungen davon aus der EU Rest der Welt Abwanderung von Ärzten ins Ausland davon deutsche Staatsangehörige davon ausländische Staatsangehörige Erstmeldungen davon Inländer davon Ausländer Ohne ärztliche Tätigkeit Ruhestand Weitere Gründe Veränderung der Zahl von Ärztinnen und Ärzten im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr 2019 2,0% 2,5% 1,6% –1,0% 9,5% 2,7% 1,1% 3,3% 8,9% 7,9% 2,6% 3,3% 11,9% –4,1% –0,5% –8,7% 8,1% 16,1% 1,3% –1,6% 2023 2,0% 1,7% 1,6% –1,7% 8,1% 2,1% 0,3% 5,5% 8,6% 6,5% 1,5% 1,6% 9,6% –4,5% 1,0% –11,7% –5,7% 14,2% 4,1% 0,4% Tendenz → ↓ → ↓ ↓ ↓ ↓ ↑ → ↓ ↓ ↓ ↓ ↑ ↑ ↓ ↓ ↓ ↑ ↑
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