Tätigkeitsbericht 2023 der BAEK

58 Der Medizinische Fakultätentag berichtet analog von einer leicht gestiegenen Ausbildungskapazität der medizinischen Fakultäten in Deutschland und rechnet zudem in den kommenden Jahren mit leicht steigenden Absolventenzahlen. Nichtsdestotrotz liegt die Anzahl der Studienplätze in Deutschland mit aktuell rund 12 000 noch deutlich unter der Zahl der Studienplätze in den 1980er-Jahren. Damals waren es knapp 14 000 Studienplätze in beiden deutschen Staaten. Selbst wenn alle tatsächlich in Anspruch genommenen Studienplätze zusammengerechnet würden – also von staatlichen Fakultäten in Deutschland, von Fakultäten priva- ter Träger, von EU-Niederlassungen/Medical Schools sowie von deutschen Studierenden im EU-Ausland – bleibt das Niveau von 14 000 Studienplätzen unerreichbar. Erneut profitiert das deutsche Gesundheitswesen vom Zuzug ausländischer Ärztinnen und Ärzte. Nach Jahren des schwachen Wachstums stieg die Zahl der ausländischen Ärztinnen und Ärzte, die sich erstmals bei einer Ärztekammer anmeldeten, um über 14 Prozent. Die Zahl von Ärztinnen und Ärzten ohne deutsche Staatsangehörigkeit erreichte 2023 einen neuen Höchststand: Zum 31. Dezember 2023 waren es knapp 64 000. Damit hat sich diese Zahl im Vergleich zu 2013 verdoppelt. Damals lag sie bei rund 30 000. Vor dreißig Jahren waren es sogar nur etwa 10 000 ausländische Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Die Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte ohne deutsche Staatsangehörigkeit kommen aus EU-Ländern oder anderen europäischen Staaten sowie aus Ländern des Nahen Ostens. Häufigste Herkunftsländer sind Syrien (6 120), Rumänien (4 668), Österreich (2 993), Griechenland (2 943), Russland (2 941) und Türkei (2 628). Im Gegenzug verließen 2023 knapp 2 200 Ärztinnen und Ärzte Deutschland, wobei die Zahl der Rückkehrer nicht bekannt ist. Zudem steigt die Zahl an Ärztinnen und Ärzten im Ruhestand kontinuierlich weiter auf inzwischen mehr als 100 000 an (+4,1 Prozent zum Vorjahr). Es ist zu befürchten, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, da schon heute rund 97 000 berufstätige Ärztinnen und Ärzte (oder rund 23 Prozent) 60 Jahre oder älter sind. Dabei sind einige Fachgebiete stärker vom demografischen Wandel betroffen als andere. ■

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