Ärztliche Weiterbildung: Die Mehrheit der Weiterzubildenden ist nach wie vor weiblich
Frankfurt - Um aussagefähige Daten zur Weiterbildungssituation zu erhalten, erfasst die Landesärztekammer Hessen seit 2013 jährlich die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW). Zum Stichtag 1. Oktober 2021 wurden 6.682 aktive ÄiW von den Weiterbildungsbefugten einer Gebietsbezeichnung gemeldet, gegenüber 6.650 ÄiW zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs. Somit wächst die Zahl der gemeldeten Ärztinnen und Ärzte seit Erhebungsbeginn stetig. Die Rückmeldequote lag bei 91 Prozent.
Hinsichtlich Altersstruktur und Tätigkeitsgebiet weisen die Ergebnisse im Vergleich zu früheren Erhebungen keine großen Unterschiede auf. Wie auch in den Jahren zuvor ist die Mehrheit der ÄiW weiblichen Geschlechts (56 Prozent). Der Altersdurchschnitt aller Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung in Hessen betrug im Jahr 2021 erneut 35 Jahre; auch war die große Mehrheit erneut im stationären Bereich tätig (81 Prozent). 12 Prozent arbeiteten im ambulanten Bereich; zu den 7 Prozent in „sonstigen Einrichtungen“ Tätigen zählen unter anderem Angestellte in der Pharmabranche oder bei einer Behörde.
Bezüglich der regionalen Verteilung, ist die Mehrheit der gemeldeten ÄiW in den Landkreisen Frankfurt a. M. Stadt (n=1.369), Gießen (n=589) und Kassel Stadt tätig (n=466). Die wenigsten ÄiW befinden sich im Vogelsbergkreis (n=59), Rheingau-Taunus-Kreis (n=71) sowie Landkreis Kassel (n=77) in Weiterbildung.
Größte Gruppe: Innere Medizin
Die Verteilung der Ärzte in Weiterbildung nach Fachgebieten entspricht ebenfalls den Vorjahren: Mit 6.682 ÄiW gehörte die größte Gruppe zur Inneren Medizin (26 Prozent), gefolgt von den Gebieten Chirurgie (17 Prozent) und Anästhesiologie (10 Prozent).
Die Daten machen deutlich, dass der Anteil an Teilzeitbeschäftigungen seit Erhebungsbeginn um 4 Prozentpunkte zugenommen hat (2021: 20 Prozent). Seit 2013 ist hierbei ein leichter Anstieg bei den männlichen Teilzeitbeschäftigten um 3 Prozentpunkte zu beobachten (2021: 8 Prozent).
Ferner zeigen die Registerdaten, dass der Anteil an Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung mit ausländischem Pass bis 2021 gestiegen ist. Während im Jahr 2013 rund 17 Prozent der gemeldeten ÄiW über einen ausländischen Pass verfügten, besaßen 2021 bereits 28 Prozent die ausländische Staatsangehörigkeit.
Mit 22 Prozentpunkten stark angestiegen ist seit 2013 der prozentuale Anteil von Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern (2021: 67 Prozent).
Steigende Zahl männlicher Weiterzubildender aus Nicht-EU-Staaten
Wie in den letzten Erhebungsjahren fiel auch in diesem Jahr auf, dass ein überwiegender Teil der 1.901 ÄiW mit ausländischer Staatsangehörigkeit männlichen Geschlechts ist (2021: 54 Prozent). Mehrheitlich besaßen die gemeldeten ausländischen ÄiW einen syrischen (8,3 Prozent), rumänischen (7,8 Prozent), bulgarischen (5,4 Prozent) oder türkischen (4,5 Prozent) Pass.