Im Jahr 1997 ist die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 350 854 oder um 2,1 Prozent gestiegen. Subtrahiert man von dieser Menge die 68 117 nicht ärztlich Tätigen, so waren 1997 im Bundesgebiet 282 737 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig – das sind rund 3400 mehr als im Jahr 1996. Dieser Zuwachs war auch im Berichtsjahr wieder niedriger als im Jahr 1996 und zwar um rund 2060 Ärztinnen und Ärzte. Die Rate des Nettozugangs an berufstätigen Ärztinnen und Ärzten von 1,2 Prozent liegt wieder unter dem langfristigen Durchschnitt, der in den 17 Jahren seit 1980 linear knapp 3 Prozent pro Jahr betragen hat. Die signifikante Zunahme der ärztlich nicht tätigen Ärztinnen und Ärzte von 6,1 Prozent fällt auf. Dieser Zugang von rund 3900 Ärztinnen und Ärzten hängt wohl mit einer gestiegenen Zahl von arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte zusammen. Dabei zeigen die Daten der Bundesanstalt für Arbeit für September 1997 (Stichtag) eine Steigerung von 18 Prozent!
Die Zuwachsraten für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind weiterhin wegen der Zulassungsbeschränkungen der vertragsärztlichen Versorgung durch die Bedarfsplanung "gebremst". Dies zeigt auch der Nettozugang der Vertragsärzte, der im Jahr 1997 nur 1,2 Prozent betragen hat. Man könnte danach sogar sagen, dass sich die Zulassungsmöglichkeiten weiter verschlechtert haben. Demgegenüber hat sich keine Veränderung der Zahlen der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte ergeben, wobei der Gleichstand des Bestandes allerdings verdeckt, dass die Zugänge in die Krankenhäuser in diesem Jahr offensichtlich den Gesamtabgängen aus den Krankenhäusern entsprochen haben müssen. Wenn im Bericht über das Jahr 1996 die höheren Zugänge der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte noch als "Ausgleich" für die starke Abwanderung aus den Krankenhäusern im Jahr 1993 interpretiert wurden, so ist offensichtlich diese Aufnahme abgeschlossen.
Zugenommen hat allerdings auch der Bestand der in sonstigen Bereichen Tätigen und im Tätigkeitsbereich "Behörden / Körperschaften", was wohl weiterhin als Ausgleich für die schwieriger werdenden Möglichkeiten, eine Zulassung zu erhalten, anzusehen ist. Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl ist auch im Jahr 1997 der Tendenz der letzten Jahre entsprechend wieder leicht angestiegen und hat jetzt einen Wert von 38,4 Prozent für die Gesamtzahl (38,0) sowie 36,1 Prozent (35,9) für die berufstätigen Ärztinnen erreicht. Dabei ist die fast lineare Zuwachstendenz erwähnenswert, bei der sich in 20 Jahren kaum Sprünge nach oben oder unten ergeben haben. Was die berufstätigen Ärzte in Bezug auf die Verteilung der Landesärztekammern anbetrifft, so ist in diesem Jahr die anteilsmäßige Verteilung konstant geblieben. Lediglich eine einzige Verschiebung von 0,1 Prozent-Punkten ist zu verzeichnen! In Bezug auf die Fülle der sicher teilweise gegenläufigen Veränderungen im einzelnen ist die anteilsmäßige Konstanz der Landesärztekammern auch in diesem Jahr erwähnenswert.