Die Zahl der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte hat sich 1997 erstmals verringert, was allerdings - wie erwähnt - auf eine statistische Bereinigung zurückzuführen ist. Aber auch bei einer fiktiven Zurechnung der Bereinigung ergäbe sich lediglich ein Zuwachs von 0,2 Prozent. Dies ist ein Wert, der bisher nur in den Jahren 1983 und 1993 zu verzeichnen gewesen ist. Das Ergebnis von 1993 war dabei durch die hohen Abgänge in die Praxen wegen der beginnenden Bedarfsplanung zustande gekommen. Somit könnte vermutet werden, dass die damals entstandenen Lücken geschlossen zu sein scheinen oder dass sogar mit gewissen Kapazitätsengpässen zu rechnen sein könnte. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass ein unveränderter Bestand nicht bedeutet, dass es keine Bewegungen gegeben hat, sondern lediglich besagt, dass die Zahl der in das Krankenhaus zugegangenen der Zahl der aus dem Krankenhaus abgegangenen Ärztinnen und Ärzte entsprochen haben muss. Die Anzahl dieses Zu- oder Abgangs ist allerdings nicht bekannt.
Erstmals seit längerer Zeit ist der Anteil der Ärztinnen im Krankenhaus geringfügig zurückgegangen und zwar von 35,7 auf 35,5 Prozent. Dies gilt allerdings nicht für die bis 34jährigen, denn in diesem Bereich ist der Anteil von 44,5 auf 44,7 Prozent nochmals gestiegen. In den Fachgebieten mit über 1000 Ärztinnen und Ärzte haben sich insbesondere in der Neurologie (+14,3 Prozent), in der Diagnostischen Radiologie (+9,2 Prozent), in der Psychiatrie und Psychotherapie (+9,9 Prozent), in der Anästhesiologie (+4,9 Prozent) und in der Urologie (+4,9 Prozent) stärkere Veränderungen ergeben. Dies ist im wesentlichen das gleiche Bild wie im Berichtsjahr1996.
Die übrigen Veränderungen waren höchst unterschiedlich: So gab es immerhin 3 Prozent weniger Ärzte ohne Gebietsbezeichnung und über 7 Prozent weniger Ärzte im Praktikum, das sind immerhin 2900 Ärztinnen und Ärzte weniger als im Jahr 1996. Diese Tendenz war auch schon 1996 zu beobachten - sie hat sich jedoch insbesondere bei den Ärzten im Praktikum verstärkt. Erwähnenswert ist auch der Rückgang der Zahl der Ärzte für Nervenheilkunde (-8,3 Prozent), deren Ursachen allerdings zum Teil in der geänderten Weiterbildungsordnung zu suchen ist. Bei der Altersstruktur hat die fallende Tendenz des Anteils der unter 35jährigen weiter angehalten und ist jetzt auf 39,4 Prozent zurückgegangen (1996: 42,2 Prozent). Demgegenüber hat sich die Altersgruppe der 35- bis 49jährigen von 42,0 auf 44,2 Prozent erhöht. Dies sind immerhin 2780 Ärztinnen und Ärzte mehr.
Die gleiche Tendenz ist auch bei den Ärztinnen zu beobachten, die Ende 1996 noch mehrheitlich unter 35 Jahre alt waren (52,6 Prozent). Dies sind 1997 nur noch rund die Hälfte (49,6 Prozent) gewesen. Bei der Altersgruppe der 35- bis 49jährigen war die gleiche Tendenz zu beobachten wie bei den Krankenhausärzten zusammen, nämlich eine Steigerung, die bei den Ärztinnen statt 36,9 Prozent (1996) nun 39,8 Prozent ausmacht, das entspricht 1130 Ärztinnen. Da der Anteil der 50- bis 59jährigen im wesentlichen konstant geblieben ist, hat lediglich der Bereich der 35- bis 49-jährigen absolut und anteilsmäßig zugenommen. Dies könnte bedeuten, dass Ärztinnen und Ärzte dieser Altersgruppe länger in den Krankenanstalten geblieben sind. Es lässt sich allerdings nicht feststellen, ob die 1997 in die Krankenhäuser "zugegangenen" Ärztinnen und Ärzte im Durchschnitt älter waren, als dies 1996 war.
Bei den Anerkennungen von Gebiets- und Schwerpunktsbezeichnungen ist festzustellen, dass auch 1997 weniger Anerkennungen ausgesprochen wurden, als 1996. Insgesamt wurden 14 476 Anerkennungen von Gebiets- und Schwerpunktsbezeichnungen im Berichtsjahr erteilt; 1996 waren dies 14 736 also 260 Anerkennungen mehr. Dies betrifft selbstverständlich höchst unterschiedliche Gebietsbezeichnungen: Allein 20 Prozent (= 600) weniger Anerkennungen gab es für das Gebiet Allgemeinmedizin, wobei hier die Anzahl der Umschreibungen eine entscheidende Rolle spielen dürfte. Von den großen Fachgebieten waren die Anästhesiologie, die Chirurgie und die Innere Medizin leicht rückläufig, während andererseits deutlich mehr Anerkennungen für die Diagnostische Radiologie, die Neurologie sowie die Psychiatrie und Psychotherapie ausgesprochen wurden.