82. Bayerischer Ärztinnen- und Ärztetag

Bayern

Die 180 Dele­gier­ten des 82. Baye­ri­schen Ärztin­nen- und Ärzte­ta­ges (BÄT) stell­ten am ersten Tag der Arbeits­sit­zung in Lands­hut eine umfang­rei­che Themen­liste, die die allge­meine Gesund­heits­po­li­tik, vertrag­s­ärzt­li­che Versor­gung und Tätig­keit, Kinder­ge­sund­heit, Tätig­keit der Körper­schaft, Hoch­schule und Studium, Weiter­bil­dung, Medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stellte (MFA) und Mita­r­bei­tende in den Gesund­heits­be­ru­fen, sowie Tele­ma­tik, umfasst.

Zum Thema Kinder­ge­sund­heit fasste das baye­ri­sche Ärzte­pa­r­la­ment unter ande­rem die Beschlüsse:

Beru­fung Kinder­be­auf­trag­ter (m/w/d) durch die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung

Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung wurde aufge­for­dert, eine/n Kinder­be­auf­tragte/n zu beru­fen. Diese Persön­lich­keit solle die Rechte von Kindern und Jugend­li­chen vertre­ten und sich um ihre Inter­es­sen kümmern. Zum Aufga­ben­feld solle die Koor­di­nie­rung von Akti­vi­tä­ten zur Erhö­hung der Kinder- und Fami­li­en­freund­lich­keit sowie die Siche­rung von Rahmen­be­din­gun­gen im Kinder­schutz gehö­ren. Weitere wich­tige Aspekte seien die Förde­rung der Beach­tung der Belange von Kindern, die Stär­kung von Mitbe­stim­mungs­rech­ten und die Unter­stüt­zung bei der Umset­zung von Projek­ten, die von Kindern initi­iert wurden. Insbe­son­dere würde die Einschät­zung der Auswir­kun­gen geplan­ter gesetz­ge­be­ri­scher Verfah­ren auf die Lebens­re­a­li­tä­ten und den Gesund­heits­schutz der Kinder- und Jugend­li­chen zum Aufga­ben­feld gehö­ren.

Werbe­ver­bot für unge­sunde Lebens­mit­tel

Die Baye­ri­sche Landes­ärz­te­kam­mer soll darauf hinwir­ken, dass ein Werbe­ver­bot für unge­sunde Lebens­mit­tel, insbe­son­dere mit der Ziel­gruppe Kinder, durch­ge­setzt wird. Damit schließe man sich als Vertre­tung der Ärztin­nen und Ärzte Bayerns den Empfeh­lun­gen der einschlä­gi­gen Fach­ge­sell­schaf­ten an. Aus der Begrün­dung: „Rund 15 Prozent der Drei- bis Sieb­zehn­jäh­ri­gen in Deut­sch­land, das sind knapp zwei Milli­o­nen Kinder und Ju-gend­li­che, sind über­ge­wich­tig, darun­ter knapp sechs Prozent adipös. Kinder, die Medien nutzen, sehen im Schnitt 15 Werbe­spots und -einblen­dun­gen im TV und Inter­net für Lebens­mit­tel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salz­ge­halt täglich. Die Medi­en­nut­zung ist bei 70 Prozent der 3– bis 17-Jährigen seit Beginn der Corona-Pande­mie ange­stie­gen.“

Rauch­ver­bot im Auto

Vor weni­gen Tagen sei das Vorha­ben des Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums für ein Rauch­ver­bot in Autos, wenn sich Schwan­gere oder Minder­jäh­rige im Auto befin­den, geschei­tert. Der 82. Baye­ri­sche Ärztin­nen- und Ärzte­tag forderte die poli­ti­schen Entschei­dungs­trä­ger auf, am Vorha­ben dieses Verbots fest­zu­hal­ten.

„Pla­ne­tary Health Diet“ in Schu­len, Kinder­gär­ten und Kinder­ta­gess­tät­ten

Der 82. Baye­ri­sche Ärztin­nen- und Ärzte­tag forderte die Träger von Schu­len, Kinder­gär­ten und Kinder­ta­gess­tät­ten in Bayern auf, in diesen Einrich­tun­gen gesunde Mahl­zei­ten anzu­bie­ten, die sich an den Empfeh­lun­gen der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rung e. V. (DGE) bezie­hungs­weise an der von der EAT-Lancet-Kommis­sion entwi­ckel­ten „Pla­ne­tary Health Diet“ orien­tie­ren. Gleich­zei­tig fordern die Dele­gier­ten die Baye­ri­sche Staatsre-gierung auf, diese Trans­for­ma­tion mit einem Sonder­fonds finan­zi­ell zu unter­stüt­zen. „Die Ernäh­rung habe von Anfang an einen großen Einfluss auf Wachs­tum, Entwick­lung und Wohl­be­fin­den von Kindern und Jugend­li­chen. Darüber hinaus sei eine grund­le­gende Verän­de­rung unse­rer Land­wirt­schaft und Ernäh­rungs­weise nötig, um die plane­ta­ren Gren­zen einzu­hal­ten und alle Menschen nach­hal­tig und gesund zu ernäh­ren“, so der Begrün­dungs­text.

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