Ärztekammer setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Leuchtende Zeichen gegen Gewalt: Das Ärztehaus in Münster erstrahlt in orange, Aktionsfahnen sind gehisst, eine orangefarbene Bank ist prominent aufgestellt, Handabdrücke mit „Stopp Gewalt“-Slogan sind auf den Boden gesprüht, Informationsmaterial und Videos machen auf das Thema aufmerksam – die Ärztekammer Westfalen-Lippe unterstützt die UN-Kampagne „Orange The World“ und ruft mit zahlreichen Aktionen dazu auf, Gewalt an Frauen, Mädchen und queeren Personen zu stoppen.
„Wir als Ärztekammer Westfalen-Lippe möchten uns stark machen für Betroffene und das Thema geschlechtsspezifische Gewalt in das Bewusstsein der Menschen rücken. Deswegen unterstützen wir die Kampagne ‚Orange the World‘ und sagen: Stopp Gewalt gegen Frauen!“, betont Ärztekammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle.
Vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember macht die UN-Kampagne „Orange The World“ seit 1991 auf Gewalt aufmerksam. In diesem Jahr stellt sie Gewalt im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt ihrer Aktionen.
Die Formen, denen Betroffene off- und online ausgesetzt sind, reichen von sexualisierten Sprüchen und anzüglichen Gesten über Online-Hass bis hin zu Vergewaltigung und Femizid. Beispielsweise erlebten einer Umfrage unter Journalistinnen aus 125 Ländern zufolge 73 Prozent von ihnen im Rahmen ihrer Arbeit online Gewalt. 30 Prozent der Befragten gaben an, sich daraufhin aus Debatten in sozialen Medien zurückgezogen zu haben. „Dass Frauen und Mädchen ihre Meinung nicht mehr kundtun, darf in einer demokratischen Welt nicht passieren“, warnt auch ÄKWL-Vorstandsmitglied Stefanie Oberfeld. Die Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und weitere ÄKWL-Vorstandsmitglieder wirken in Videos auf den Social-Media-Kanälen als Botschafter der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit. Denn insbesondere Ärztinnen und Ärzte begegnen in ihrem Beruf immer wieder betroffenen Patientinnen, unterstreicht Oberfeld die wichtige Rolle der Ärzteschaft und betont, dass laut Studien neben Frauen und Mädchen in besonderem Maße auch nicht-binäre sowie homosexuelle Personen Gewalt erfahren, die ebenfalls beachtet und geschützt werden müssen.