Eine Offene Impfpflicht-Debatte der gesellschaftlichen Polarisierung entgegensetzen

Corona-Pandemie

Berlin - Im Vorfeld der Debatte im Bundestag über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in einem Gastbeitrag für „Focus online“ betont: „Eine offene, transparente und differenzierte Diskussion im Parlament trägt mit dazu bei, eine Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gut zu begründen und einer weiteren gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken. Unabhängig davon, ob und in welcher Form eine Impfpflicht letztendlich kommt, ist aus wissenschaftlicher Sicht eines unstrittig: Die Impfung ist das wirksamste Instrument zum Schutz vor schweren Corona-Verläufen, zur Eindämmung der Pandemie und zur Rückkehr in die vorpandemische Normalität.

Aus diesem Grund müssen wir jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um möglichst viele Erwachsene in Deutschland zu einer Grundimmunisierung mit anschließender Boosterimpfung zu bewegen. Dazu gehört vor allem ein deutlicher Ausbau der Informationsangebote für alle Bevölkerungsgruppen. Daher begrüßen wir die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, noch in dieser Woche eine neue Impfkampagne zu starten.

Erst wenn es in den kommenden Wochen mit diesen und weiteren Maßnahmen nicht gelingt, die Impfquote deutlich zu steigern, kann als Ultima Ratio eine verfassungsrechtlich gut abgesicherte und gesellschaftlich tragfähige allgemeine Impfpflicht gerechtfertigt sein. Wichtig ist, dass es hierbei allenfalls um eine Impfnachweispflicht gehen kann. Wer diesen Nachweis nicht erbringt, muss mit spürbaren Restriktionen rechnen. Einen Impfzwang darf es jedoch nicht geben. Er würde auch dem ärztlichen Berufsethos fundamental widersprechen.“

Der vollständige Gastbeitrag steht online zur Verfügung.