Hamburg: Dokumentieren Sie Ihren Willen!

Tag der Organspende

Hamburg - „Wir dürfen in unseren Anstrengungen für die Organspende nicht nachlassen“, fordert Dr. Pedram Emami, MBA, anlässlich des Tages der Organspende am 6. Juni 2020. Der Präsident der Ärztekammer Hamburg mahnt: „Auch in Zeiten von Corona dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass in Deutschland immer noch jeden Tag Menschen sterben, denen mit einer Transplantation hätte geholfen werden können.“

Hamburg liegt bei den Spenderzahlen pro Einwohner weit vor allen anderen Bundesländern: In der Hansestadt kommen auf 1 Million Einwohner 28 Organspender, im Bundesdurchschnitt sind es 11,2. 2019 haben in Hamburg 52 Menschen ihre Organe gespendet – das sind etwas mehr als in den Vorjahren.
Doch ein Grund zum Jubeln sind auch die Hamburger Zahlen nicht. Allein in der Region Nord standen Ende April über 1.700 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation (Quelle: Eurotransplant).

In den Monaten Januar bis April 2020 gab es bundesweit 330 postmortale Organspender, 2019 waren es im selben Zeitraum 296 (Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation DSO). Weil das in vielen anderen europäischen Ländern ganz anders aussah - aus Italien wurde laut DSO ein Rückgang der Organspende um 30%, aus Spanien um mehr als 50% berichtet – spielen die deutschen Organspenden eine noch größere Rolle.

„Ich hätte mich gefreut, wenn mehr Politikerinnen und Politiker den Mut gehabt hätten, sich für die doppelte Widerspruchslösung zu entscheiden und dem Ansatz so zu einer Mehrheit zu verhelfen. Aber nun müssen wir umso mehr auf die Kraft der guten Argumente setzen“, so Emami. Sein Appell: „Bilden Sie sich eine Meinung zum Thema und dokumentieren Sie diese. Das ist vor allem auch im Sinne Ihrer Angehörigen, die in einer sehr schweren Situation nicht zusätzlich noch eine weitere schwere Entscheidung treffen müssen.“

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