Hamburg: Schutzmaßnahmen vor Bescheinigung

Emami erleichtert über Votum des Ethikrates

Hamburg - Mit Erleichterung nimmt die Ärztekammer Hamburg die Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zur Immunitätsbescheinigung zur Kenntnis. Bereits in einer Pressemitteilung vom 30.06.2020 hatten der Präsident und die Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg, Dr. Pedram Emami und PD Dr. Birgit Wulff, sich kritisch zu dem Vorhaben positioniert.

Im Einklang mit der Einschätzung des Deutschen Ethikrates sieht Emami nach wie vor weder einen medizinischen noch einen gesellschaftlichen Vorteil einer so genannten Immunitätsbescheinigung für COVID-19: „Vor allem angesichts der vielen Unklarheiten hinsichtlich der Immunität und Infektiosität nach abgelaufener Erkrankung macht eine Diskussion um eine solche Bescheinigung zum jetzigen Zeitpunkt gar keinen Sinn.“ so Emami. „Die Einführung eines solchen Ausweises hätte meiner Ansicht nach so weitreichende ethische und politische Konsequenzen, dass - selbst wenn ein eindeutiger medizinischer Nutzen vorläge - die gesellschaftlichen Nachteile den praktischen Nutzen im Alltag deutlich überwiegen würden. Das wird auch daran deutlich, dass der Ethikrat sich in diesem Fall ebenso wenig zu einer eindeutigen und einstimmigen Meinung durchringen konnte. Die bisherige Akzeptanz der Schutzmaßnahmen darf die Politik durch Aktionismus, überzogene Maßnahmen und ethisch grenzwertige Entscheidungen nicht unnötig aufs Spiel setzen, schon gar nicht zu einem Zeitpunkt, in dem besonnenes und maßvolles Handeln durchaus ausreichenden Schutz für die Bevölkerung bietet."

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