Impfkampagne beschleunigen, Gesundheitswesens vor Überlastung schützen
Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat im Vorfeld des Bund-Länder-Treffens am morgigen Donnerstag einen klaren Fahrplan für Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in diesem Herbst und Winter gefordert. Voraussetzung für die Beschleunigung der Impfkampagne sei es, „dass Bund und Länder jetzt geeignete Rahmenbedingungen für eine gleichermaßen sichere, unbürokratische und barrierearme Impfkampagne schaffen“, heißt es in einem Schreiben von Reinhardt an die 16 Länderchefs, das Kanzleramt und den Bundesgesundheitsminister.
Vorrangige Ziel müsse sein, die Zahl der Neuinfektionen signifikant zu senken, die Krankenhäuser vor der akuten Überlastung zu schützen und den ambulanten Sektor langfristig vor Überlastung zu bewahren. Dafür sei es unter anderem dringend notwendig, die begleitenden Impfdokumentationen auf ein Mindestmaß zu beschränken, um das Praxispersonal zeitlich zu entlasten und die Impffrequenz in den Praxen zu beschleunigen.
Darüber hinaus bedürfe es zusätzlicher Impfangebote „durch Reaktivierung vorhandener Impfzentren, durch Schaffung von Popup-Impfstellen z.B. in Wohngebieten und in Einrichtungen des öffentlichen Lebens, durch Impfstellen an ausgewählten Krankenhausstandorten sowie durch Impfmobile insbesondere für den ländlichen Raum“, betonte Reinhardt. Die Kommunen sollten zudem zentrale Terminvergabestellen für Auffrischimpfungen einrichten und insbesondere vulnerable Gruppen per Brief zur Booster-Impfung einladen.
„Ergänzend dazu brauchen wir eine breite, professionelle Informations- und Aufklärungskampagne, die alle Teile der Bevölkerung anspricht“, so Reinhardt. Unentbehrlich für die Versorgung von älteren und immobilen Menschen sei zudem der Aufbau mobiler Impfteams für Vor-Ort-Impfungen in Einrichtungen der Altenpflege sowie im häuslichen Umfeld.