Kein Platz für Hass und Antisemitismus

Verleihung Herbert-Lewin-Preis
Hamburg

Anlässlich der Verleihung des Herbert-Lewin-Preises 2023 ruft die Ärztekammer Hamburg dazu auf, Hass und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. „Wir erleben in den vergangenen Wochen eine erschreckende Zunahme antisemitischer Äußerungen. Hass und Antisemitismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir verurteilen jede Äußerung und Handlung, die zu Antisemitismus und Diskriminierung aufruft“, so Kammerpräsident Dr. Pedram Emami.

Die Ärztekammer Hamburg setzt sich unter anderem mit ihrer in diesem Jahr eingerichteten Anlaufstelle gegen Diskriminierung aktiv für Toleranz und Diversität ein. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen für Vielfalt – im Gesundheitswesen und darüber hinaus“, so PD Dr. Birgit Wulff, Vizepräsidentin der Kammer.

Der „Herbert-Lewin-Preis – Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus“ wird gemeinsam vom Bundesgesundheitsministerium, Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung verliehen. Mit dem Forschungspreis, der seit 2006 ausgeschrieben wird, werden wissenschaftliche Arbeiten prämiert, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte von Ärztinnen und Ärzten in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Preisträger in diesem Jahr sind Dr. med. Amir Wechsler und Aaron Pfaff. Wechsler wird für seine Arbeit mit dem Titel „‘Ich ging nur mit einem kleinen Handköfferchen aus Dortmund fort‘ – Die Verfolgung und Vertreibung der deutsch-jüdischen Ärzte in Dortmund in der Zeit des Nationalsozialismus“ ausgezeichnet. Pfaff erhält den Preis für seine Arbeit zur „Geschichte der verfassten Ärzteschaft auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg von 1920 bis 1960“.

Die Auszeichnung ist benannt nach dem deutschen Arzt Professor Dr. Herbert Lewin (1899-1982). Nach dem Medizinstudium arbeitete er in der jüdischen Poliklinik in Berlin. Ab 1937 bis zu seiner Deportation durch die Nationalsozialisten war er Chefarzt im jüdischen Krankenhaus in Köln. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Lewin wieder als Arzt tätig. Von 1963 bis 1968 war er Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

www.aerztekammer-hamburg.de