Keine Ressourcen für „Gesundheitskioske“ verschleudern
Die finanziellen und personellen Ressourcen für das deutsche Gesundheitssystem sind begrenzt und reichen aktuell sowohl im stationären, als auch im ambulanten Bereich nicht aus.
Dies war eine Kernbotschaft aller Referenten einer Informationsveranstaltung der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) zur Krankenhausreform, bei der Prof. Dr. Boris Augurzky, Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausreform das zentrale Impulsreferat hielt.
„Diese Botschaft sollte aber auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beherzigen“, erklärte hierzu LÄKB-Präsident Dipl.-Med. Frank Ullrich Schulz. „Doch statt beispielsweise das effiziente und erfolgreiche System der Versorgung durch niedergelassenen Ärzte zu stützen und damit insbesondere personelle Abwanderung zu verhindern, setzt der Minister aktuell auf die Etablierung nicht nachvollziehbarer Parallelstrukturen wie Gesundheitskioske. Obwohl zahlreiche Krankenkassen erklärt hatten, bereits bestehende Einrichtungen nicht weiter unterstützen zu wollen, sollen sie nun dazu verpflichtet werden, neu gegründete Gesundheitskioske mit einem Betrag von rund 300.000 Euro mitzufinanzieren.
„So wird das effektive System der Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte erneut geschwächt, und nebenher das Gesundheitssystem erneut komplizierter und damit ineffizienter für die Patientenversorgung gemacht“, erklärte Schulz. „Es kommt hinzu, dass die geplante Krankenhausreform voraussichtlich dazu führen wird, dass mehr ambulante Leistungen erbracht werden müssen. Durch diese Verschiebung werden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte dann logischerweise auch mehr Geld benötigen als aktuell. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, die insgesamt knappen Ressourcen für unnötige Parallelstrukturen wie Gesundheitskioske zu verschleudern“, so Schulz.