Landesärztekammer besorgt über humanitäre Lage und Belastungen für Ärztinnen und Ärzte in Kriegsgebieten
Die baden-württembergische Ärzteschaft blickt mit großer Sorge auf die aktuellen Krisen- und Kriegsgebiete in der Ukraine sowie Israel und dem Gazastreifen, wo es bereits viele Opfer gab und immer noch viele Menschen täglich ihr Leben verlieren. Der Präsident der Landesärztekammer Dr. Wolfgang Miller beklagt: „Neben dem Leid von Kriegsopfern sind auch die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte, das Medizinische Personal in der Versorgung von Kriegsopfern, Patientinnen und Patienten sowie Zivilisten enormen Belastungen ausgesetzt. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ist sowohl über den terroristischen Angriff der Hamas auf unschuldige Menschen in Israel wie auch über das Leid der palästinensischen sowie der ukrainischen Zivilbevölkerungen in den aktuell bestehenden kriegerischen Auseinandersetzungen erschüttert“.
Ärztinnen und Ärzte müssen sich mit ihren Teams unter den unmenschlichen Bedingungen eines Kriegszustands um ihre Patientinnen und Patienten kümmern, schwer verletzte und/oder traumatisierte Menschen versorgen und um deren Leben kämpfen. Patientinnen und Patienten hingegen sind von einer Gesundheitsversorgung abhängig, die maximal angespannt ist, unter Kriegsbedingungen geschieht oder gar nicht mehr funktionstüchtig ist. Oft genug müssen Ärztinnen und Ärzte und ihre Teams auch um das eigene Leben fürchten.
Die Südwest-Ärzteschaft fordert mit Nachdruck einen sofortigen Waffenstillstand in allen Kriegsgebieten. Alle Konfliktparteien werden aufgefordert, Kampfhandlungen sofort einzustellen, damit nicht noch mehr Menschen leiden und sterben müssen. Nur eine sofortige Waffenruhe kann die humanitäre Situation in den Kriegsgebieten verbessern und humanitäre Hilfe möglich machen.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Landesärztekammer, Dr. Robin Maitra, ergänzt: „Nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus und der besonderen Schuld, die auch die deutsche Ärzteschaft auf sich geladen hat, mahnen wir als Landesärztekammer zur Einhaltung der Menschenrechte und wenden uns ganz entschieden gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit.“