Mehr Studienplätze in der Humanmedizin schaffen
Münster – Der 122. Deutsche Ärztetag in Münster hat Bund und Länder aufgefordert, die Zahl der Medizinstudienplätze deutlich zu erhöhen. „Die Versorgung der immer älter und kränker werdenden Bevölkerung braucht dringend mehr Ärztinnen und Ärzte. Nur wenige ärztliche Aufgaben können delegiert werden“, stellten die Abgeordneten des Ärztetages klar. Bereits am Dienstag hatte der Ärztetag in einem Grundsatzbeschluss gefordert, dass die Bundesländer die finanziellen Mittel für eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze in der Humanmedizin um bundesweit mindestens zehn Prozent bereitstellen.
Ferner müsse die Bundesregierung bei der Umsetzung des sogenannten Masterplans Medizinstudium 2020 dafür Sorge tragen, dass die beabsichtigte Schwerpunktsetzung auf Praxisnähe und Patientenorientierung in der Ausbildung nicht zu einer weiteren Verschärfung der Arbeitsverdichtung für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken führt.
In einem weiteren Beschluss forderten die Abgeordneten des Ärztetages eine obligatorische und bundesweit einheitliche, angemessene Aufwandsentschädigung für Studierende im Praktischen Jahr. Zudem soll nach dem Willen des Ärztetages im Medizinstudium die Digitalisierung eine stärkere Rolle spielen.