Quarantänevorgaben pragmatisch regeln
Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt, hält eine Verkürzung der Quarantänedauer bei symptomlosen Omikron-Infizierten für vertretbar. Ersten Beobachtungen zufolge könnte die Inkubationszeit bei Omikron kürzer sein. „Vor dem Hintergrund ist es richtig, dass wir darüber nachdenken, wie wir mit Isolationszeiten, Freitestungen und auch Quarantänezeiten umgehen“, sagte Reinhardt in der ARD-Tagesschau (02.01.2022).
Gegenüber dem Tagesspiegel (31.12.2021) betonte er, eine Verkürzung der Quarantäne „wäre ein pragmatischer Weg, um bei sehr hohen Ansteckungszahlen dafür zu sorgen, dass die kritische Infrastruktur nicht zusammenbricht“. Angesichts der erwartbaren Omikron-Welle sei ein „differenzierter Umgang mit der Situation“ nötig. „Wir werden Ansteckungen bis zu einem gewissen Grad zulassen müssen“, so Reinhardt. Das bedeute aber selbstverständlich nicht, dass Deutschland die Strategie der Durchseuchung wählen solle. „Gefährdete Personen müssen wir weiter effizient schützen.“ Reinhardt wies darauf hin, dass auch bei einer verkürzten Quarantänedauer Schutzvorkehrungen getroffen werden könnten – wie etwa das Tragen von FFP-2-Masken am Arbeitsplatz.
Kontaktbeschränkungen seien ein guter Anfang, wichtiger im Kampf gegen das Coronavirus sei es aber, sich auf die Booster-Impfungen zu konzentrieren, erklärte BÄK-Präsident Reinhardt im Gespräch mit dem WDR (27.12.2021). Er begrüßte deshalb auch die Entscheidung, Jugendlichen die Booster-Impfung zu ermöglichen. „Es ist stringent, angesichts der Omikron-Welle nicht nur Erwachsene zu boostern, sondern auch Jugendliche. Diese Altersgruppe ist sozial aktiv und mobil, da ist es auch sinnvoll, den Impfschutz aufzufrischen.“