Reform Medizinstudium - „Ansatz geht in die richtige Richtung“

Hamburg

Die Ärztekammer Hamburg sieht den vorgelegten Referentenentwurf für eine Reform des Medizinstudiums positiv. „Da sind einige gute Ansätze enthalten. Das geht aus unserer Sicht in die richtige Richtung, um Medizinstudierende besser auf ihren späteren Beruf als Ärztin oder Arzt vorzubereiten“, so Kammerpräsident Dr. Pedram Emami.

Der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht unter anderem vor, theoretische und klinische Inhalte ab dem ersten Semester miteinander zu verknüpfen. Prüfungen sollen praxisorientierter gestaltet und digitale Lehrformate dauerhaft in das Studium integriert werden. Außerdem soll der Öffentliche Gesundheitsdienst ebenso wie die Allgemeinmedizin einen größeren Stellenwert im Studium erhalten.

Der Entwurf sieht auch vor, Aspekte wie den Schutz von Patientendaten, Diskriminierung im Gesundheitswesen und den Schutz von Kindern und Jugendlichen stärker in den Studienordnungen zu verankern. „Diese Themen spielen im ärztlichen Berufsalltag eine große Rolle. Es ist gut und wichtig, dass sie jetzt auch ein größeres Gewicht im Studium bekommen sollen“, so PD Dr. Birgit Wulff, Vizepräsidentin der Kammer.

Mit Blick auf die Umsetzung der Reform in den Bundesländern mahnte Kammerpräsident Emami auch eine Diskussion über die Vergütung des Praktischen Jahres in Hamburg an. „Im Gegensatz zu anderen Ländern müssen die Medizinstudierenden aus Hamburg dieses Jahr ohne Vergütung ableisten. Das ist insbesondere für die Studierenden aus sozial schwächeren Haushalten eine echte Belastung. Hamburg sollte sich einen Ruck geben und hier wie andere Länder eine angemessene Vergütung einführen“, so Emami, der auch Vorsitzender des Ausschusses für ärztliche Ausbildung und Universitätsmedizin bei der Bundesärztekammer ist.

www.aerztekammer-hamburg.de