Reinhardt: Menschen mit Demenz am alltäglichen Leben teilhaben lassen
Berlin – „Es ist wichtig, Menschen mit Demenz offen und unvoreingenommen gegenüberzutreten und sie am alltäglichen Leben teilhaben zu lassen. Damit kann jeder Einzelne einen Beitrag dazu leisten, dass an Demenz Erkrankte und pflegende Angehörige nicht in die Isolation getrieben werden.“ Das sagte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Demenz. Einander offen begegnen“.
Reinhardt wies darauf hin, dass die Zahl der alten und hochbetagten Menschen in Deutschland seit Jahren steigt. Daher sei es dringend notwendig, ambulante und teilstationäre Pflegeangebote sowie betreute Wohngruppen auszubauen und stationäre Einrichtungen mit ausreichend Personal auszustatten. „Die Betroffenen haben in unserer Wohlstandsgesellschaft einen Anspruch auf die bestmögliche Betreuung und ein möglichst lange selbstbestimmt geführtes Leben“, so Reinhardt.
Ein wichtiger Baustein ist dabei die kompetente Begleitung durch Ärztinnen und Ärzte. So können Verfahren zur Gedächtnisförderung, körperliche Aktivitäten oder Musik die Leistungsfähigkeit stimulieren und das Fortschreiten der Demenzerkrankung etwas verlangsamen. Die Bundesärztekammer hat eine Vielzahl entsprechender Fortbildungsmaßnahmen für Ärztinnen und Ärzte entwickelt, die von den Landesärztekammern anerkannt sind und flächendeckend angeboten werden.
Zudem hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin im Auftrag der Bundesärztekammer zwei kompakte und allgemein verständliche Informationsblätter zum Thema Demenz veröffentlicht. Die Kurzinformation „Demenz – mehr als nur vergesslich“ gibt einen Überblick über die Krankheit: Sie informiert über die verschiedenen Erscheinungsformen und erläutert die Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Das Informationsblatt richtet sich an Menschen, die mehr über Demenz wissen möchten oder befürchten, betroffen zu sein. In der zweiten Kurzinformation „Demenz – eine Herausforderung für Angehörige“ stehen die Angehörigen im Mittelpunkt. Sie finden darin Hinweise, wie sie einem demenzkranken Menschen helfen können und was sie vor allem für sich selbst tun können.
Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen sind an Alzheimer erkrankt. Bis zum Jahr 2050 wird ein Anstieg auf rund drei Millionen Betroffene erwartet.
Patienteninformation im Internet: www.bundesaerztekammer.de/patienteninfo-demenz