Reinhardt: Praxen für Impfungen gut gerüstet
Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt sieht die Haus- und Fachärzte in Deutschland gut gerüstet, um ihre Patienten gegen Corona zu impfen. Die Praxen hätten jahrzehntelang Erfahrungen mit den Grippeimpfungen gesammelt, die auch jeweils in kurzen Zeiträumen in großem Umfang erfolgten, betonte er gegenüber NDR Info (07.03.2021). Alles hänge nun davon ab, dass ausreichend Impfstoff geliefert werde. In den kommenden zwei bis drei Wochen seien die Kassenärztlichen Vereinigungen damit beschäftigt, die Verteilung an die Praxen zu organisieren. Die Entscheidung über die Impfreihenfolge können die Haus- und Fachärzte selbst treffen. Sie wüssten am besten, welche ihrer Patienten besonders gefährdet seien, so Reinhardt.
Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (07.03.2021) sprach sich BÄK-Präsident Reinhardt dafür aus, bei einer wachsenden Zahl von Geimpften und einem stabilen Rückgang an Neuinfektionen Corona-Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen: „Mit der steigenden Durchimpfungsrate in der Bevölkerung wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Zahl der Neuinfektionen sukzessive zurückgehen“, erklärte er. Wenn sich diese Entwicklung verstetige, könnten und sollten die weitreichenden Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte und der Bewegungsfreiheit schrittweise zurückgefahren werden. Das sei nicht nur aus rechtstaatlichen Erwägungen erforderlich, sondern auch medizinisch dringend geboten, um weitere negative psychische und somatische Kollateraleffekte der Eindämmungsmaßnahmen zu vermeiden.