Reinhardt: „Sommer nutzen, um vierte Welle zu verhindern“
Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt appelliert dringend an Bund und Länder, den Sommer zu nutzen, um sich auf eine mögliche vierte Welle in der Corona-Pandemie vorzubereiten beziehungsweise zu verhindern. Vor allem müsse sichergestellt sein, dass das neue Schuljahr mit einem geregelten Schulbetrieb begonnen werden könne. „Kinder und Jugendliche brauchen für ihre gesunde Entwicklung einen geregelten Schulalltag mit sozialen Kontakten. Deshalb müssen jetzt, noch in den Sommerferien, belastbare Hygienekonzepte für die Schulen erarbeitet werden. Das sind wir unseren Kindern schuldig. Eine Sommerpause, wie im letzten Jahr, darf es nicht noch einmal geben“, so der Bundesärztekammer-Präsident.
„Es ist zwar gut, dass die Bundesregierung ein Förderprogramm für raumlufttechnische Frischluftanlagen für Schulen aufgelegt hat. Jetzt müssen die Länder aber auch gewährleisten, dass die notwendigen Umbauten bis zum Ende der Ferien abgeschlossen werden“, so Reinhardt.
Anlässlich des Beginns der Sommerferien in zahlreichen Bundesländern forderte Reinhardt Reisende auf, sich auch in den Urlaubsorten an die jeweiligen Infektionsschutzbestimmungen zu halten. „Nach den Belastungen der letzten Monate sollte jeder seinen Urlaub genießen. Gerade mit Blick auf die ansteckendere Delta-Variante des Corona-Virus bleiben aber medizinische Masken in Innenräumen und im Personennahverkehr sowie ausreichend Abstand zu Mitmenschen auch im Ausland die Mittel der Wahl, um sich vor Ansteckung zu schützen. Bestenfalls sind Reisende schon vor Urlaubsantritt vollständig geimpft“, sagte Reinhardt.
Um die Impfkampagne in Praxen und Impfzentren mit hoher Geschwindigkeit weiter zu führen, forderte Reinhardt größere Anstrengungen bei der Impfstoffbeschaffung. Da vulnerable Gruppen als erstes eine Auffrischungsimpfung benötigen, müssten zudem schon jetzt mobile Impfteams für Alten- und Pflegeheime aufgestellt werden.