Reinhardt unterstützt Priorisierung bei PCR-Tests

Corona-Pandemie

Berlin - Vor dem Hintergrund des hohen Testaufkommens in der Omikronwelle und der starken Belastung der Labore unterstützt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die geplante Priorisierung bei PCR-Tests. „Wir müssen jetzt lernen, deutlich pragmatischer und weniger akademisch mit der Situation umzugehen“, sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk (20.01.2022). Das betreffe etwa die Isolierung von jungen Menschen. Bei diesen würde es ausreichen, eine Corona-Infektion mit einem Schnelltest festzustellen. Eine Bestätigung mit einem PCR-Test ist bei positiv getesteten jungen Menschen aus seiner Sicht nicht mehr nötig. Durch die Priorisierung seien dann ausreichend PCR-Tests für ältere Menschen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens vorhanden.

Noch hätten die aktuell hohen Infektionszahlen keine größeren Folgen für die Intensivstationen der Krankenhäuser. Die Situation auf den Normalstationen sei allerdings auf Grund unzureichender Daten unklar.

Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (20.01.2022) hat Reinhardt klargestellt, dass die geplante allgemeine Impfpflicht keinen Impfzwang bedeuten dürfe. Wenn andere Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote erfolglos blieben, könne eine allgemeine Impflicht als Ultima Ratio gerechtfertigt sein. „Wichtig ist, dass es hierbei allenfalls um eine Impfnachweispflicht geht. Wer diesen Nachweis nicht erbringt, muss mit Restriktionen rechnen. Einen Impfzwang darf es jedoch nicht geben. Dies würde auch dem ärztlichen Berufsethos fundamental widersprechen", betonte er.