Reinhardt: Wirtschaftliche Anreize für ausreichend versorgungsrelevante Kinderarzneimittel richtig

Gesundheitspolitik

Als „grundsätzlich richtig“ hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach begrüßt, die Preisvorgaben für Kinderarzneimittel zu lockern.

Wirtschaftliche Anreize seien notwendig, um die Versorgung mit Medikamenten zu gewährleisten. Die Anreize müssten allerdings auf wirklich versorgungsrelevante Arzneimittel beschränkt bleiben. „Denn es geht hier nicht um hohe Gewinne für die Medikamenten-Hersteller, sondern um die Gesundheit unserer Kinder“, betonte er gegenüber der Rheinischen Post (21.12.2022).

Ein weiteres Problem bestehe aus seiner Sicht darin, dass viele Wirkstoffe und Medikamente inzwischen fast ausschließlich in Drittstaaten wie Indien oder China produziert werden – und das häufig nur an einigen wenigen Standorten.

Dies führe zu Problemen bei der Versorgungssicherheit, da bei Qualitätsmängeln oder Lieferproblemen nicht auf andere Hersteller ausgewichen werden könne. „Europa muss in der Lage sein, zumindest einen Teil seines Medikamentenbedarfs aus eigener Kraft zu decken“, mahnte der BÄK-Präsident an.