Rheinland-Pfalz: Jeder zweite neue Facharzt ist weiblich
Mainz - Insgesamt 565 Ärztinnen und Ärzte haben im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz ihre Weiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt erfolgreich abgeschlossen. Etwa die Hälfte von ihnen (286) sind Ärztinnen.
Die meisten Facharztanerkennungen gibt es im Jahr 2020 im Bereich der Inneren Medizin (90). Am zweithäufigsten ist die Anerkennung im Gebiet Allgemeinmedizin (84). Es folgen die Anästhesiologie (53) sowie die Orthopädie und Unfallchirurgie (40).
Die Zahl der Facharztanerkennungen in der Allgemeinmedizin ist den vergangenen Jahren weiter deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 2020 insgesamt zwei Ärztinnen/Ärzte mehr, die sich für die Allgemeinmedizin entschieden haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 gab es 44 neue Facharztanerkennungen in der Allgemeinmedizin; 2018 waren es 78 und im vergangenen Jahr lag die Zahl bei 82. „Beobachtet man die statistische Entwicklung in diesem Fachgebiet, dann könnte es ein Indiz dafür sein, dass unsere Bemühungen um eine Stärkung der Allgemeinmedizin ankommen“, erklärt Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis.
Zugleich forderte er aber auch, dass nicht nur die allgemeinmedizinische Versorgung Stärkung braucht, sondern auch die fachärztliche Grundversorgung. Matheis: „Auch dies müssen wir fest im Blick haben. Auch hier zeigen sich Engpässe, die weiter zunehmen werden.“
Nach Abschluss ihres Medizinstudiums durchlaufen Ärztinnen und Ärzte eine mehrjährige Weiterbildung zur/ zum Fachärztin/ Facharzt. Diese Weiterbildung findet unter Anleitung erfahrener Ärztinnen und Ärzte statt, die von der Landesärztekammer zur Weiterbildung befugt werden. Die Weiterbildung endet mit einer Prüfung. Wer sie besteht, erhält die Facharztanerkennung. Ohne Facharztanerkennung können Ärztinnen und Ärzte nicht im System der Kassenärztlichen Vereinigung arbeiten.