Sachsen-Anhalt: Keine vorschnelle COVID-Impfung von Kindern

Magdeburg - Der Vorstand der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat sich einstimmig und nachdrücklich dafür ausgesprochen, dass bei der Frage einer möglichen Impfempfehlung, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen ist.

Ausdrücklich positiv wird die Möglichkeit bewertet, dass in absehbarer Zeit chronisch erkrankte Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren mit einem mRNA-Impfstoff vor COVID geschützt werden können. Verschiedene Mitglieder der STIKO haben erkennen lassen, dass es darüber hinaus keine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche geben wird. Dies unterstützt die Ärztekammer ausdrücklich und warnt die Politik davor, Empfehlungen, die auf ärztlichen Sachverstand basieren, zu negieren.

"Aktuellen Erhebungen zur Folge beträgt die COVID-19-Sterblichkeit von Kindern in Deutschland 0,0002 Prozent. Kinder spielen im epidemiologischen Geschehen eine untergeordnete Rolle", erklärt Dr. Gunther Gosch, Mitglied des Vorstandes. Dies ist für die Abwägung der Notwendigkeit einer Immunisierung bedeutsam. "Es wird als unzulässig und wissenschaftlich nicht belegbar angesehen, das Recht auf Bildung, der Besuch einer Kindertagesstätte oder die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mit einer Impfung zu verknüpfen. Das ist nicht verhältnismäßig und verfassungsrechtlich bedenklich", unterstreicht Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

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