Sachsen: Rund 200 Ärzte mehr für Sachsen

Erstmals Sprung bei Ärzten in Behörden

Dresden - 26.223 Ärzte (31.12.2020) leben aktuell in Sachsen. 18.415 Ärzte sind davon derzeit ärztlich tätig. Dies sind 213 berufstätige Ärzte mehr als im Jahr zuvor. Davon arbeiten 10.024 im stationären (+64) und 7.046 im ambulanten Bereich (+103).

Auffällig im Pandemiejahr 2020: Erstmals seit über zehn Jahren nimmt die Anzahl der Ärzte in Behörden wieder deutlich zu. Mit 351 Ärzten verzeichnet Sachsen knapp 20 Ärzte mehr in diesem Bereich (+6%) und damit eine Größenordnung, wie sie seit 2008 nicht mehr erreicht wurde. "Auch, wenn die Gesamtzahl im Vergleich etwa zum stationären Bereich nicht sehr hoch ist, die Schlüsselfunktion dieser Ärzte zum Beispiel in den Gesundheitsämtern ist enorm wichtig. Ich hoffe sehr, dass dies der Beginn eines weiteren Wachstums für den Öffentlichen Gesundheitsdienst ist.", so Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer.

Angestellt statt Einzelpraxis

Im ambulanten Bereich gab es vor zehn Jahren noch 5.578 Ärzte mit eigener Praxis. Diese Zahl sank bis Ende 2020 um 506 auf 5.072 niedergelassene Ärzte. Dagegen hat sich im gleichen Zeitraum die Zahl der in Niederlassung angestellten Ärzte von 763 auf 1.974 Ärzte mehr als verdoppelt.

Bodendieck: "Immer mehr Ärzte arbeiten als angestellte Mediziner in einer Praxis mit. Bedenklich ist diese Entwicklung vor allem mit Blick auf potentielle Nachfolger in den Einzelpraxen im ländlichen Raum. Daher muss das von der Sächsischen Landesärztekammer initiierte Netzwerk 'Ärzte für Sachsen' weiterhin mit gezielten Maßnahmen Nachwuchs für den ländlichen Bereich gewinnen".

Verhältnis Ärztinnen und Ärzte

Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 90 auf 9.754. Ihr Anteil an allen berufstätigen Ärzten beträgt wie im Vorjahr 53 Prozent. Die Anzahl berufstätiger Ärzte erhöhte sich um 123 auf 8.661 (47 Prozent). Damit stieg die Zahl der Ärzte seit über 20 Jahren erstmals wieder stärker als die der Ärztinnen an.

Ausländische Ärzte

3.056 (+101) ausländische Ärzte aus 105 Nationen sind derzeit bei der Sächsischen Landesärztekammer insgesamt gemeldet. Davon sind 2.770 berufstätig (+83). Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus der Tschechischen Republik (424), aus Polen (269), der Slowakei (267), Rumänien (183), der Russischen Föderation (166), der Ukraine (146) und Bulgarien (102). Die Anzahl der syrischen Ärzte hat sich in den letzten sieben Jahren von 52 auf 342 mehr als versechsfacht.

1.952 ausländische Ärzte arbeiten im stationären und 345 im ambulanten Bereich. Der Anteil der berufstätigen ausländischen Ärzte an allen berufstätigen Ärzten in Sachsen beträgt 15,04 Prozent.

Erik Bodendieck betont, "Viele Einrichtungen in Sachsen sind auf die Unterstützung durch ausländische Ärzte angewiesen. Das wurde vor allem sehr deutlich, als im letzten Jahr die Grenzen zu den Nachbarländern Tschechien und Polen geschlossen wurden. Ohne eine Ausnahmereglung für den medizinischen Bereich hätten manche Stationen geschlossen werden müssen".

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