Schnelltests vor allem in Schulen und Kitas nutzen
Berlin - Schnelltests können aus Sicht von Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt ein sinnvolles Instrument sein, um Wege aus dem Lockdown zu finden. „Wenn die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen unter die Marke von 35 pro 100.000 Einwohner sinkt, dann müssen wir über Öffnungen nachdenken“ sagte er gegenüber dem Spiegel (20.02.2021). Die Eingriffe in die Grundrechte seien andernfalls nicht mehr angemessen.
Die neuen Selbsttests für Laien sollten vor allem in Schulen und Kitas eingesetzt werden, sagte Reinhardt. Denn gerade Kinder litten unter dem Mangel an Kontakten. Aber auch am Eingang eines Restaurants oder Kinos könnten sie für zusätzlichen Schutz sorgen. Es sei bekannt, dass Tests keine hundertprozentige Sicherheit böten. „Aber mit einem Restmaß an Risiko muss eine Gesellschaft immer leben“, so Reinhardt. Zu befürworten seien alle qualifizierten Selbsttests, die Menschen unabhängig von einem Arzt machen können. „Mit einer simplen Angelegenheit wie einem Test müssen nicht die Arztpraxen verstopft werden“, sagte Reinhardt.
Zur aktuellen Debatte über Impfungen in Arztpraxen sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (21.02.2021): „Sobald ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollten Verordnungen und Atteste zur Verteilung der Impfstoffe im Sinne einer Priorisierung nicht mehr nötig sein“. Die Regierung könne darauf vertrauen, dass die Ärzte die Impfungen anhand der StiKo-Empfehlungen an diejenigen vergeben, die sie besonders dringend benötigen. Er forderte zudem, schnell zu klären, welche Impfstoffe in den Praxen verabreicht werden sollen. Unklar sei außerdem, wer die Impfstoffe in die Arztpraxen liefert.