Stärkung der Suizidprävention angemahnt

Nordrhein

"Die Suizidzahlen in Deutschland untermauern den dringenden Bedarf für eine wirksame Präventionsstrategie", sagte Henke am Samstag, 2.3.2024 bei der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein in Wuppertal. Dem Statistischen Bundesamt zufolge nahmen sich im Jahr 2022 bundesweit 10.119 Menschen das Leben. Das seien knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr, so Henke. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass aktuell selbst bestehende Präventionsangebote in ihrer Finanzierung gefährdet seien.

Fast drei Viertel der Suizide würden zudem von über 50-Jährigen verübt. "Suizidprävention, gerade im Alter, ist nicht über Hotlines oder Internet-kampagnen aufzufangen", gab Henke zu bedenken. "Suizidprävention im Alter hat sehr viel mit unserem Altersbild, mit Konzepten gegen Einsamkeit und einer gut zugänglichen allgemeinärztlichen, psychiatrisch-psychotherapeutischen und pflegerischen Versorgung vor Ort zu tun."

Zum Hintergrund: Im Sommer 2023 lehnte der Deutsche Bundestag im Rahmen der Debatte über eine Neuregelung der Sterbehilfe zwei fraktionsübergreifende Gesetzentwürfe ab. Mit Zustimmung von 687 der 736 Abgeordneten wurde jedoch ein Entschließungsantrag zur Stärkung der Suizidprävention angenommen, der die Bundesregierung aufforderte, bis zum 31. Januar ein Konzept und bis zum 30. Juni einen Gesetzentwurf vorzulegen, wie zeitnah bestehende Strukturen und Angebote der Suizidprävention unterstützt werden können.

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