Verkürzte Quarantänefristen sichern Einsatzfähigkeit der kritischen Infrastruktur

Corona-Pandemie

Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat sich grundsätzlich positiv zu dem Beschlusspapier der MPK geäußert. Mit Blick auf die vorgesehenen verkürzten Quarantänefristen sagte er gegenüber der Rheinischen Post (09.01.2022): „Bund und Länder versuchen einerseits, den Erfordernissen des Infektionsschutzes gerecht zu werden und andererseits die Einsatzfähigkeit der kritischen Infrastruktur in Deutschland zu sichern. Das ist nachvollziehbar und berechtigt. Wichtig ist, die Neuregelung fortwährend zu evaluieren und wenn nötig nachzuschärfen. Gerade bei Menschen, die mit vulnerablen Gruppen in Kontakt kommen, halte ich es für sicherer, die Freitestung ausschließlich mit einem PCR-Test zu ermöglichen, statt auch mit einem Antigen-Schnelltest.“

Darüber hinaus forderte Reinhardt dringend bessere Daten über das Infektionsgeschehen. „Wir hätten uns gewünscht, dass sich Bund und Länder mit der noch immer unzureichenden Datenlage über das Infektionsgeschehen befassen. Wir brauchen ein umfassendes und permanent verfügbares Infektions-Lagebild für ganz Deutschland“, sagte er. Andere Länder wie zum Beispiel Großbritannien seien hier schon viel weiter und würden in regelmäßigen Abständen repräsentative Stichproben erheben, die Rückschlüsse auf die Verbreitung bestimmter Virusmutanten in der Bevölkerung oder in bestimmten Bevölkerungsgruppen beziehungsweise Regionen ermöglichen. „Das sollte Vorbild für Deutschland sein“, betonte Reinhardt.

Außerdem appellierte Reinhardt an die Menschen, sich wegen der rasant ausbreitenden Omikron-Variante umgehend impfen oder eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen. Wer noch nicht erst- und zweitgeimpft sowie geboostert sei, sollte dies dringend nachholen, sagte er. Zwar schütze auch die Booster-Impfung nicht verlässlich vor einer Corona-Infektion, sehr wahrscheinlich bleibt einem aber ein schwerer Krankheitsverlauf mit Krankenhausaufenthalt oder sogar intensivmedizinischer Behandlung erspart. Auch müssten sich dreifach Geimpfte weiter strikt an die AHA-Regeln halten, um das Virus nicht an die besonders gefährdeten älteren Menschen oder an solche mit Vorerkrankungen weiterzutragen.