Weltärztebund setzt sich für Ärzte in Nicaragua ein
Berlin - Auf seiner Generalversammlung vom 07. bis 15. Oktober hat der Weltärztebund (World Medical Association, WMA) auf die Unterdrückung von Ärztinnen und Ärzten in Nicaragua aufmerksam gemacht. Ihnen wird dort eine Gefährdung des öffentlichen Friedens angelastet, wenn sie sich für Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Schutzmasken und Handschuhen oder für Impfungen gegen das Coronavirus einsetzen. Die Folgen können Entlassung, Lizenzentzug oder Gefängnisstrafen sein. In einer dringlichen Resolution forderte der WMA das Ende jeglicher gesetzlichen Regelungen, welche die berufliche Unabhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten bedrohen.
In einer weiteren Resolution forderte der Weltärztebund, Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit von Medikamenten weltweit zu gewährleisten. Insbesondere die Covid-19-Pandemie habe auf diesen Gebieten zahlreiche Probleme offengelegt. Außerdem wurde eine Resolution zu internationalen Handelsabkommen um die Möglichkeit einer temporären Patentfreigabe von Medikamenten in Zeiten in globalen Notsituationen erweitert.
In der „Stellungnahme zur medizinischen Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten“ unterstrich der WMA das Recht auf eine individuelle Gesundheitsversorgung allein auf Grundlage der medizinischen Erfordernisse.
Auf der Generalversammlung trat Dr. Heidi Stensmyren ihre Präsidentschaft für die Legislatur 2021/2022 an. Die aus Norwegen stammende Anästhesistin und Intensivmedizinerin, die ihre ärztliche Ausbildung an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg absolvierte, ist Präsidentin des schwedischen Ärzteverbandes. Stensmyren kündigte an, in ihrer Präsidentschaft den Schwerpunkt auf den Kampf gegen falsche Informationen und für das Impfen zu legen.
Die nächste Generalversammlung des Weltärztebundes findet im Jahr 2022 in Berlin statt.