Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit hat sich im Jahre 1997 um 6,1 Prozent deutlich erhöht (1996: 4,5 Prozent) und dies entsprach rund 3900 Ärztinnen und Ärzten, also über 1000 mehr als im vorigen Jahr. Diese deutlich angewachsene Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit mag damit zusammenhängen, dass die Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte entsprechend stark gestiegen ist. Allerdings gibt es hierüber von der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg erst vorläufige Daten, woraus schon eine weiter steigende Tendenz zu erkennen ist. Außerdem wird häufig darauf verwiesen, dass die genannten Zahlen der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte noch zu niedrig seien, weil sich bei weitem nicht alle ärztlichen Arbeitslosen auch als solche melden würden. Schließlich ist zu erwähnen, dass die Zahlen der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit unvollständig sind, weil die Registrierung bei den Landesärztekammern unterschiedlich ist. Die zum 31.12.1997 gemeldeten 68 117 Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit sind also eine Mindestzahl.
Betrachtet man im Zusammenhang mit den arbeitslosen Ärztinnen und Ärzten die Entwicklung der Altersstruktur, so ist festzustellen, dass z. B. bei den unter 50jährigen deutlich mehr in diesem Altersbereich registriert sind als im Jahr 1996: Ende 1997 waren 33,3 Prozent dieser Ärztinnen und Ärzte unter 50 Jahre alt, 1996 waren dies 31,9 Prozent, das entspricht fast 2 200 Ärztinnen und Ärzten mehr im Jahr 1997. Demgegenüber gab es 1 500 mehr Ärztinnen und Ärzte im Altersbereich über 60 Jahre. So könnte daraus geschlossen werden, dass deutlich mehr Ärztinnen und Ärzte unter 50 Jahren ohne ärztliche Tätigkeit waren, von denen angenommen werden könnte, dass sie entweder aus familiären Gründen ärztlich nicht tätig – oder aber arbeitslos waren.