Im Jahr 1999 ist die Gesamtzahl der bei der Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 363 396, oder um 1,6 % gestiegen. Ohne die 72 225 nicht ärztlich Tätigen waren 1999 im Bundesgebiet 291 171 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig, dies sind rund 4 140 mehr als im Jahre 1998. Die Zuwachsrate von 1,4 % im Jahre 1999 liegt geringfügig unter der des Jahres 1998 (+ 1,5 %). Die Rate des Nettozugangs an berufstätigen Ärztinnen und Ärzten von 1,4 % liegt damit, wie im letzten Jahr, deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt der seit 1990 für die Bundesrepublik insgesamt 2,3 % pro Jahr betragen hat.
Die Zunahme von 1 530 ärztlich nicht tätigen Ärztinnen und Ärzten 1999 liegt deutlich unter der des Jahres 1998 verglichen mit 1997 (2 600 Ärztinnen und Ärzte mehr). Die Gründe für diese Veränderung sind zur Zeit noch nicht spezifizierbar, da es sich hierbei sowohl um zeitweise ärztlich nicht tätige Ärztinnen und Ärzte wie aber auch um die im Ruhestand befindlichen und arbeitslose Ärztinnen und Ärzte handeln kann.
Die Zuwachsrate für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ist mit 1,6 % zwar deutlich niedriger als im Jahr 1998 (+ 2,2 %), ist aber dennoch höher als erwartet. Auch der der Bruttozugang des Jahres 1998 war schon höher als erwartet. Da im Jahre 1999 die 68-jährigen und älteren Ärztinnen und Ärzte ihre Zulassung zurückgeben mussten, war ein entsprechend hoher Abgang keine Überraschung. Diese Abgänge, so war vermutet worden, würden durch die Bruttozugänge nicht gänzlich ersetzt werden können. Die Auswertung aus dem Bundesarztregister zum 31.12.1999 zeigt, daß tatsächlich kaum eine Bestandsbewegung stattgefunden hat und insbesondere in den Arztgruppen, die der Bedarfsplanung unterliegen, sogar Rückgänge zu verzeichnen sind.
Der Zuwachs der in der Praxis tätigen Ärztinnen und Ärzte von 1,6 % ist also deutlich höher als der, der sich aus dem Bundesarztregister ergibt. Als Grund kann vermutet werden, dass in vielen Fällen zwar die Zulassung zurückgegeben, also das Vertragsarztverhältnis aufgegeben wurde, die Ärztinnen und Ärzte aber privatärztlich tätig geblieben sind, und somit von ihren Kammern unverändert aufgeführt werden.
Für die im stationären Bereich, das heißt im Krankenhaus Tätigen, war ein Bestandszugang von 1,2 %, das sind rund 1 630 Ärztinnen und Ärzte, mehr zu verzeichnen. Dieser Zugang ist geringfügig höher als der des Jahres 1998 (1 200). Die Zuwachsrate von 1,2 % liegt noch unter der jahresdurchschnittlichen Rate seit 1990 (+ 1,7 % je Jahr).
Auch in diesem Jahr hat die Zahl der in sonstigen Bereichen Tätigen deutlich mehr zugenommen, als in den übrigen Tätigkeitsbereichen, nämlich um 4, 3 %. Während der Zugang in dem Bereich der Behörden und Körperschaften sogar geringfügig zurückgegangen ist, waren über 8 %, das sind rund 1 370 Ärztinnen und Ärzte mehr als im Vorjahr in den sonstigen Bereichen tätig. Der Grund für diese Bewegung liegt sicherlich darin, daß immer mehr Ärztinnen und Ärzte verstärkt diesen Bereich wählen, weil die Berufschancen im ambulanten und stationären Sektor abgenommen haben.
Was den Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte betrifft, so ist dieser auch im Jahre 1999 - der Tendenz der letzten Jahre entsprechend - leicht angestiegen und hat jetzt 39,1 % der Gesamtzahl (1998: 38,7 %) sowie 36,8 % (1998: 36,4 %) der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte erreicht. Der Anteil der Ärztinnen an den berufstätigen Ärztinnen und Ärzten betrug vor 8 Jahren rund 1/3 (33,6 %).
Was die berufstätigen Ärztinnen und Ärzte bezogen auf die Landesärztekammern anbetrifft, so ist zwar die prozentuelle Veränderung unterschiedlich und reicht von + 2,6 % bis - 1,7 %. Die Größe der Anteile der Landesärztekammern, bezogen auf die Bundesrepublik, ist jedoch weitestgehend konstant geblieben. Nur bei den Landesärztekammern Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen hat es Veränderungen gegeben, die allerdings die Größenordnung von 10-tel Prozentpunkten nicht überschreiten.