Ärztekammer Berlin stellt sich gegen Rechtsextremismus
Rechtsextreme und demokratiefeindliche Tendenzen in Deutschland bereiten der Ärztekammer Berlin zunehmend Sorge. Sie fordert daher ihre Kammermitglieder sowie alle Bürger:innen auf, ihre Stimme gegen den Rechtsextremismus zu erheben. Gerade das Gesundheitswesen zeigt, wie wichtig die Rolle von ausländischen Mitbürger:innen sowie Menschen mit Migrationshintergrund für unsere Gesellschaft ist.
„Die Ärztekammer Berlin positioniert sich eindeutig gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung“, erklärt PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin. Die Tatsache, dass rechtsextreme Tendenzen in Deutschland immer weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken, sei ein Grund zu großer Sorge, so Bobbert.
„Gerade als Ärzt:innen stehen wir für Toleranz, Weltoffenheit und Menschlichkeit. Vor dem Hintergrund der Pläne rechtsextremistischer Kreise zur massenhaften Ausweisung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte sagen wir ganz klar: Solche Ideen haben bei uns keinen Platz! Wir werden nicht zulassen, dass Spaltung und Ausgrenzung unsere Gesellschaft bestimmen.“
Die Absurdität der Pläne wird besonders deutlich im Wissen, wie sehr Deutschland auch aufgrund des Fachkräftemangels auf unsere Mitbürger:innen mit ausländischen Wurzeln angewiesen ist. „Ohne die Ärztinnen und Ärzte, die aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind und hier arbeiten, würde unser Gesundheitswesen zusammenbrechen“, betont Dr. med. Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin.
In der Hauptstadt arbeiten über 3.000 Mediziner:innen aus dem Ausland. Damit stellen sie fast zehn Prozent aller in Berlin tätigen Ärzt:innen. Hinzu kommen die zahlreichen Mediziner:innen mit Migrationshintergrund, die seit Jahren und Jahrzehnten Patient:innen in Berlin versorgen. „Medizin kennt keine Grenzen – weder bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten noch bei den Patientinnen und Patienten, die ein Recht auf eine adäquate Gesundheitsversorgung haben – gleich, aus welchem Land sie stammen“, so Blöchle.
„Wir schätzen und brauchen unsere Kolleg:innen aus dem Ausland. Ihre Expertise bereichert uns und macht unsere Arbeit täglich besser. Sie sind für uns unersetzbar“, so Bobbert. Dem Rechtsextremismus die Stirn zu bieten, sei daher nicht nur aus menschlicher Sicht geboten, sondern auch notwendig, um weiterhin die Gesundheitsversorgung in Deutschland und in der Hauptstadt zu gewährleisten.