Ärztekammer Niedersachsen: "Die Situation in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist hochalarmierend"
Die Landesärztekammer Niedersachsen kann den Unmut in der Ärzteschaft über die von der Bundesregierung angedachte Streichung der Neupatientenregelung verstehen. "Die Situation in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist hochalarmierend", erklären dazu Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker und Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg.
Bundes- und Landesregierungen wollen Krankenhäusern einen Inflations- und Energiekostenausgleich zahlen. Arztpraxen sollen dagegen nicht nur leer ausgehen, sondern auch die sogenannte Neupatientenregelung soll gestrichen werden. Zudem wollen die gesetzlichen Krankenkassen den Orientierungspunktwert lediglich um zwei Prozent steigern. „Schon die in der Corona-Ausnahmesituation vollmundig von der Politik versprochene Corona-Bonuszahlung ist insbesondere an den unzähligen medizinischen Fachangestellten in den niedergelassenen Arztpraxen vorbeigegangen. Jetzt wird dem niedergelassenen Bereich auch noch so viel Honorar entzogen, dass es den Kolleginnen und Kollegen nicht mehr möglich sein wird, die aktuelle Belastung durch Inflation und steigende Energiekosten zu schultern. Das gefährdet die flächendeckende Patientenversorgung in unserem Lande in hohem Maße“, so Wenker.
Für ÄKN-Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg ist es nicht nachvollziehbar, dass den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten nicht vergleichbare Hilfen wie den Krankenhäusern gewährt werden. „Die Patientenversorgung in Niedersachsen muss überall sichergestellt bleiben: In den Krankenhäusern und in den Arztpraxen.“