Ärztekammer unterstützt Petition für faires PJ
Die Ärztekammer Schleswig-Holstein unterstützt die Petition der Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschland e.V. (bvmd) nach fairen Bedingungen im Praktischen Jahr des Medizinstudiums.
Im Vorfeld des bundesweiten Aktionstags „Faires PJ“ betont Ärztekammerpräsident Prof. Henrik Herrmann: „ Das PJ ist der Dreh- und Angelpunkt des Medizinstudiums. Hier sollen Medizinstudierende den Patientenumgang mit dem bisher erworbenen Wissen erlernen. Es darf nicht sein, dass angehenden Ärztinnen und Ärzte als billige Hilfskräfte für Botengänge und Dokumentationen herangezogen werden.“ Daher unterstütze die Ärztekammer Schleswig-Holstein ausdrücklich die Petition des bvmd.
„Krankheitstage sind keine Urlaubstage. Es muss dringend differenziert werden zwischen Urlaub und krankheitsbedingten Fehltagen. Die aktuellen Regelungen führen dazu, dass Studierende krank in der Klinik erscheinen und dadurch ihre eigene Gesundheit, die der Patientinnen und Patienten sowie der Kolleginnen und Kollegen gefährden“, sagt auch Schleswig-Holsteins Vizekammerpräsidentin Dr. Gisa Andresen.
Der bvmd kritisiert die Bedingungen im Praktischen Jahr (PJ). Um auf diese Zustände aufmerksam zu machen, hat der bvmd eine Petition gestartet, die sich an folgende Personen und Institutionen richtet: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundesministerium für Gesundheit, Universitätskliniken und deren Lehrkrankenhäuser, Medizinischer Fakultätentag.
Darin stellt der bvmd vier zentrale Forderungen auf:
- Das Recht, sich krankzumelden durch die Trennung von Krankheits- und Fehltagen in der Approbationsordnung.
- Eine qualitativ hochwertige Ausbildung unter zeitnaher Umsetzung von Mentoring, Betreuung und Lehrveranstaltungen, wie in den Entwürfen der Approbationsordnung vorgesehen.
- Eine bundesweite Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes.
- Einen Mindestabstand von vier Wochen zwischen dem Ende des Praktischen Jahres und dem dritten Staatsexamen.