BÄK unterstreicht beispielhafte Nothilfe des Türkischen Ärztebundes nach dem Erdbeben
Die Bundesärztekammer (BÄK) hat in einem Schreiben an den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan auf die vorbildliche Arbeit des Türkischen Ärztebundes (TTB) bei der Notfallreaktion auf die verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hingewiesen.
„Nach den Erdbeben hat der TTB zwei Gesundheitszentren aufgebaut und hilft mit großem Engagement, die medizinische Grundversorgung in der betroffenen Region aufrechtzuerhalten“, betonte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. In einem Telefongespräch mit der TTB-Präsidentin Prof. Dr. Korur Fincanci hatte Reinhardt sich zuvor über die Lage in den betroffenen Gebieten sowie die Hilfsmaßnahmen informiert. Er hoffe vor diesem Hintergrund auf einen konstruktiven Neuanfang der Beziehung zwischen türkischer Regierung und TTB, sagte Reinhardt mit Blick auf die jüngsten Repressalien gegen Vertreter der Ärzteschaft.
Noch im Januar hatte ein türkisches Gericht die TTB-Präsidentin Fincanci wegen der angeblichen Verbreitung terroristischer Propaganda zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Ihr wurde vorgeworfen, eine unabhängige Untersuchung des Einsatzes chemischer Waffen durch die türkische Armee gefordert zu haben. Es wird außerdem von Gesetzesvorhaben berichtet, welche die Unabhängigkeit und Autonomie der TTB abschaffen sollen.
„Eine starke und unabhängige Ärzteschaft ist ein entscheidendes Element eines effektiven Gesundheitssystems. Der Türkische Ärztebund und die Ärzte in der Türkei haben die volle Unterstützung der deutschen Ärzteschaft“, heißt es in dem Schreiben weiter.