Brandenburg: Brandenburger Ärztepräsident begrüßt Pläne für Hochschulmedizin in Cottbus

Potsdam - Die Landesärztekammer Brandenburg begrüßt das am Dienstag von der Landesregierung vorgestellte Vorhaben einer staatlichen Medizinerausbildung in der Lausitz. Der Präsident der Landesärztekammer, Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, hält die vorgestellten Pläne von ihrem Umfang und ihrem Anspruch her für ambitioniert, aber machbar, wenn alle Beteiligten diese Chance für Brandenburg konsequent verfolgen.

„Die gesetzten zwei Schwerpunkte der Gesundheitssystemforschung und vor allem der Digitalisierung sind im Grundsatz nachvollziehbar. Gerade bei der Digitalisierung muss es aber darauf ankommen, diese von ihrem praktischen Nutzen her zu denken, um praxisfernes Agieren wie wir es z. B. bei einzelnen Anwendungen der von der Politik forcierten elektronischen Patientenakte sehen, zu vermeiden. Die Landesärztekammer kann gerade an dieser Nahtstelle erfahrener Ratgeber sein. Gern bieten wir an, unsere über Jahrzehnte in Brandenburg gewachsene Fachkompetenz in dieses ehrgeizige Projekt einzubringen.“

Für Enttäuschung sorge aber, dass das gegenwärtige Konzept offenbar keine entsprechende Ausbildung für Zahnärzte und Pharmazeuten beinhalte. Die Bündelung der Ausbildungen dieser miteinander verwobenen akademischen Heilberufe wäre für die geplante staatliche Hochschulmedizin von deutlichem und nachhaltigem Vorteil. Zwischen diesen verwandten akademischen Ausbildungen gebe es erwiesene Wechselwirkungen, so Schulz. Zudem käme dies der von der Expertenkommission geforderten Interprofessionalität der Ausbildung entgegen. Die Landesärztekammer Brandenburg und die Landeszahnärztekammer Brandenburg hatten erst unlängst eine kombinierte Ausbildung gefordert.

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